Nach intensiven vier Monaten mit dem Marsch ins Endspiel des DFB-Pokals und dem erfolgreichen Kampf um den Klassenerhalt fühlt sich Kaiserslauterns 70-jähriger Nothelfer Friedhelm Funkel für ein Weitermachen aus gesundheitlichen Gründen nicht bereit. Der Trainer-Veteran schließt aber eine nochmalige Rückkehr ins Geschäft nicht aus.
Friedhelm Funkel wird sich mit dem DFB-Pokalfinale als Trainer des 1. FC Kaiserslautern verabschieden. Der zum Saisonende auslaufende Vertrag des 70-Jährigen wird beim Zweitligisten nicht verlängert. Darauf haben sich Funkel und die Pfälzer "trotz guter Gespräche in den vergangenen Tagen und dem vorzeitigen Erreichen des Klassenerhalts" geeinigt, teilte der Traditionsklub am 17. Mai mit.
Als Nachfolger des Nachfolgers eingestellt
"Friedhelm Funkel hat seine Aufgaben hier überragend erfüllt."
"Ich möchte mich persönlich und im Namen des gesamten Vereins bei Friedhelm bedanken. Er hat in einer stürmischen Zeit das Ruder übernommen und seine Aufgaben hier überragend erfüllt. Er hat eine unglaubliche Ruhe in den Verein gebracht, die extrem wichtig für das Erreichen unserer Ziele war", würdigte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen die Arbeit des Trainer-Oldies am Betzenberg.
Funkel bekommt vor seinem Abgang aber noch mal eine große Bühne. Im Pokal-Finale am 25. Mai in Berlin gegen den deutschen Meister Bayer Leverkusen sind die Lauterer allerdings krasser Außenseiter. "Ich hatte eine tolle Zeit mit der Mannschaft und das Wichtigste: Wir haben unsere Ziele erreicht", sagte Funkel. "Mit dem Pokalfinale in Berlin wartet zudem nochmal ein echtes Highlight auf uns, mit dem wir diese Saison beenden werden."
Die vergangenen Wochen seien für ihn aber auch sehr intensiv und emotional gewesen. "Ich habe viel Kraft in diesem Verein gelassen und brauche ein wenig Erholung. Deshalb werde ich nach dieser Saison erstmal im Kreise meiner Familie und Freunde wieder zur Ruhe kommen und neue Kraft sammeln", sagte er.
Friedhelm Funkel schließt eine nochmalige Rückkehr nicht aus
Funkel hatte schon 2020, als sich Fortuna Düsseldorf von ihm trennte, seine Trainerkarriere für beendet erklärt. 2021 rettete er aber den 1. FC Köln über die Relegation vor dem Bundesliga-Abstieg. "Das Alter ist kein Grund aufzuhören. Ich mache das, weil es mir Spaß macht", sagte er diese Woche in einem dpa-Gespräch. "Die Grundvoraussetzung ist: Ich muss mich gesund fühlen. Wenn das so bleibt, dann schließe ich nicht aus - wenn ich wieder bei Kräften bin - dass ich weitermache. Wo auch immer."
Der FCK hat sich nach Gesprächen zwischen Hengen und Funkel jedenfalls für einen Neuanfang entschieden. Der scheidende Fußball-Lehrer sieht "Kontinuität auf der Trainerposition" in Kaiserslautern als dringend notwendig an. "In den letzten zehn Jahren haben 14 Trainer hier gearbeitet", sagte er und verwies darauf, dass auf dem Betzenberg letztmals Kosta Runjaic (2013 bis 2015) über einen längeren Zeitraum im Amt war. (dpa/sid/hau)
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