Die Williams-Familie kehrt der Formel 1 den Rücken: Nach dem Verkauf des Rennstalls treten Co-Teamchefin Claire Williams und ihr Vater Frank ab. Ein neues Kapitel beginnt.

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Es ist eine der größten Meldungen der laufenden Formel-1-Saison: Nachdem das Williams-Team vor zwei Wochen an den US-Investor Dorilton Capital verkauft wurde, zieht sich die Williams-Familie nun völlig aus der Formel 1 zurück.

"Jetzt, da die Zukunft des Teams gesichert ist, fühlt es sich nach der richtigen Zeit für uns an, den Sport zu verlassen", gab Claire Williams, stellvertretende Teamchefin und Tochter des Teamgründers Sir Frank Williams, in einem Statement bekannt.

Ihr Vater hatte das Team im Jahr 1977 gegründet. Was folgte, waren 114 Grand-Prix-Siege, sieben Fahrer-WM-Titel und neun Konstrukteurs-Titel.

Diese Bilanz macht Williams zu einem der erfolgreichsten F1-Teams der Geschichte. Fahrer wie Nigel Mansell, Nelson Piquet, Ayrton Senna, Jacques Villeneuve und Keke und Nico Rosberg saßen zwischenzeitlich in den Boliden des legendären Rennstalls.

Williams: Weit abgeschlagen und in finanziellen Nöten

Die letzten Jahre waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt. 2019 belegte Williams weit abgeschlagen den letzten Platz der Konstrukteurs-WM. Seit einigen Jahren fährt man der Konkurrenz chancenlos hinterher. Zudem hatten sich die finanziellen Probleme des Rennstalls in der Coronakrise verschärft.

Dennoch kommt der radikale Rückzug der Familie überraschend. "Wir waren über vier Jahrzehnte in diesem Sport. Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber wir haben als Familie lange darüber nachgedacht", sagte Williams über ihre Entscheidung.

"Als Familie ging es für uns immer nur um Williams. Jetzt ist es an der Zeit, das Zepter weiterzureichen und den neuen Eigentümern die Chance zu geben, das Team in die Zukunft zu führen."

Wer in Zukunft die Geschicke im Williams-Rennstall leiten wird, ist derzeit noch unklar - genauso unklar ist, ob der Rennstall weiterhin den Namen der Familie tragen wird.

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