• Dennis Schröder könnte in dieser Saison der zweite deutsche NBA-Champion nach Dirk Nowitzki werden.
  • Bei den Los Angeles Lakers spielt er an der Seite von Weltstar LeBron James.
  • Danach kann der Braunschweiger auf einen Vertrag über mehr als 100 Millionen Dollar hoffen.

Mehr Sportthemen finden Sie hier

LeBron James gilt neben Michael Jordan als einer der besten Basketballspieler aller Zeiten. Zweimal gewann er mit Miami Heat die NBA-Meisterschaft, einmal mit den Cleveland Cavaliers, zuletzt mit den Los Angeles Lakers.

Sein großes Ziel: die Titelverteidigung. Um die Mannschaft entsprechend zu verstärken, hatte er einen großen Wunsch: Dennis Schröder.

"LeBron mag sein Spiel", verrät ESPNs Experte Brian Windhorst im Podcast "The Lowe Post": "Er wollte schon eine ganze Weile mit ihm spielen."

Was der Superstar will, ist in der "Stadt der Engel" Gesetz. Also wurde Dennis Schröder von den Oklahoma City Thunder zu den Lakers getradet.

Wenn die Saison in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch beginnt und die Lakers gegen die Los Angeles Clippers antreten, trägt der 27 Jahre alte Braunschweiger das legendäre gelb-lilafarbene Trikot und soll James als Aufbauspieler mit Pässen bedienen.

Das Aushängeschild der NBA

Die Los Angeles Lakers sind das Aushängeschild der NBA: 17 Meisterschaften gewann die Franchise, kein anderes Team holte häufiger die "Larry O'Brien Championship"-Trophäe. Legenden wie Magic Johnson, Shaquille O’Neal und der verstorbene Kobe Bryant haben die Geschichte dieses Teams geprägt.

Die Megastars der Gegenwart heißen LeBron James, Anthony Davis – und nun auch Dennis Schröder. Der Deutsche zog mit dem Anspruch nach Kalifornien, in der Startformation zu stehen.

"Natürlich habe ich mit LeBron und Anthony Davis zwei Stars an meiner Seite, die vielleicht die Besten in der Liga sind. Aber für mich ändert sich nicht viel, wenn ich aufs Feld gehe", sagt er in der "Sport Bild".

"Ich spiele Defense, versuche, den gegnerischen Aufbauspieler auf dem ganzen Feld direkt zu attackieren, sodass er im vierten Viertel müde wird. Ich will meine Mitspieler in Szene setzen und auch selbst scoren, wenn ich muss. Das ist mein Spiel."

Schröder verdient 15,5 Millionen Dollar – und will mehr

Schröder verdient in dieser Saison bei den Lakers 15,5 Millionen US-Dollar und steht im teaminternen Gehalts-Ranking auf Platz 3. Im Milliarden-Geschäft der NBA ist da noch Luft nach oben. Davis verdient laut "spotrac.com" 32,7 Millionen Dollar, James sogar 39,2 Millionen Dollar.

Der Vertrag von Schröder gilt lediglich noch für die Saison 2020/2021. Das heißt, dass Schröder für seinen nächsten Mega-Vertrag spielt. Er machte nie einen Hehl daraus, dass Geld für ihn eine wesentliche Motivation ist.

Große Häuser, auffällige Sportwagen – Schröder zeigt gerne, was er hat. Und vor allem: Er will noch mehr.

Kaum hatte er 2016 einen Vier-Jahres-Vertrag über 62 Millionen Dollar unterschrieben, tönte er bereits in der "Welt am Sonntag": "Es ist so viel Geld in der NBA, und ich gehöre zu den Spielern, die beim nächsten Deal noch mehr herausholen wollen. Vielleicht sind es dann 120 oder 130 Millionen, wer weiß."

Aussagen wie diese sind ein Grund dafür, dass Schröder in Deutschland nicht die gleichen Sympathien genießt wie der eher bescheiden veranlagte Ex-NBA-Star Dirk Nowitzki.

Schröder bemängelt fehlende Wertschätzung aus Deutschland

Dass er in den deutschen Medien weniger Beliebtheit erfährt, ärgert Schröder. Im Gespräch mit "Spox.com" sagt er: "Ich spiele jedes Jahr für die Nationalmannschaft, ich mache das in meiner Freizeit. Es ist definitiv eine Ehre, den Adler auf der Brust zu tragen. Manchmal fehlt aber auch die Wertschätzung dafür."

Mag sein Lebensstil eher protzig erscheinen, so hat Schröder aber auch eine bodenständige Seite: Seine Frau Ellen, die er bereits mit 14 Jahren kennenlernte, und seine beiden Kinder sind ständig an seiner Seite, begleiten ihn sogar auf den Reisen der Nationalmannschaft. "Seitdem ich Vater bin, ist einfach alles besser", sagt er.

Auch die Zeiten, in denen er als junger Basketball-Star gerne feiern ging, sind längst vorbei. "Bald werde ich 28, inzwischen haben sich einige Dinge in meinem Leben verändert. Ich habe eine Familie. Und wenn man Kinder bekommt, dann sieht man die Welt ein bisschen anders", erklärt er bei "bild.de".

"Möchte etwas zurückgeben": Schröder sichert Ex-Verein die Existenz

Schröder weiß um seinen Ursprung. Seinen früheren Verein in Deutschland, die New Yorker Phantoms Braunschweig, hat er nicht vergessen. Im Februar 2018 wurde er Teilhaber des Bundesligisten, seit Juli dieses Jahres ist er sogar alleiniger Gesellschafter.

Er sicherte dem Verein, der wie alle Profivereine unter den Folgen der Corona-Pandemie leidet, dadurch die Existenz. "Braunschweig ist meine Heimatstadt, ich möchte der Region etwas zurückgeben", sagt er.

Bereits im Juli 2018 wurde dem NBA-Star für seine "Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche in Niedersachsen" sowie sein soziales Engagement die Goldene Ehrennadel des Niedersächsischen Basketballverbandes verliehen.

Möglicherweise erfährt er in Deutschland noch mehr Anerkennung, wenn er als zweiter Deutscher nach Dirk Nowitzki die NBA-Meisterschaft gewinnt.

Er weiß allerdings, dass der Weg bis dahin lang ist: "Wir müssen besser werden, damit wir das toppen können, was die Lakers im vergangenen Jahr schon gezeigt haben."

Verwendete Quellen:

  • espn.com: Podcast "The Lowe Post"
  • Sport Bild (12/2020): Schröder bei den Lakers: Was ich von LeBron lernen kann
  • sportrac.com: Los Angeles Lakers 2020 Salary Cap
  • welt.de: "Sie sagten, ich werde irgendwann arbeitslos sein"
  • spox.com: NBA - Dennis Schröder im Interview: "Es hat nicht jeder eine Karriere wie Dirk Nowitzki"
  • basketball-loewen.de: Existenz gesichert – Dennis Schröder wird Alleingesellschafter
  • bild.de: Was LeBron James mir am Telefon versprach!
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.