Langsam neigt sich der Sommer dem Ende. Da sehnt man sich doch schon wieder nach dem nächsten Urlaub. Aber neben der Planung, wohin die Reise gehen soll, bleibt noch die Frage, wie man die Urlaubstage am günstigsten legt. Unter Einbeziehung von Feier- und Brückentagen können Arbeitnehmer mehr freie Tage für das Jahr 2020 herausholen.

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Der Urlaubsanspruch für Arbeitnehmer in Deutschland ist im Bundesurlaubsgesetz geregelt. Demnach hat jeder Arbeitnehmer in jedem Kalenderjahr Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub. Bei einer üblichen 5-Tage-Woche sind es mindestens 20 Werktage, bei einer 6-Tage-Woche dementsprechend mindestens 24 Werktage.

Das ist allerdings nur das gesetzliche Minimum. Darüber hinaus gelten die Regelungen im Arbeitsvertrag. In Deutschland beträgt die Anzahl der Urlaubstage im Durchschnitt 28,9 Tage.

Bei der Urlaubsplanung muss der Chef zwar auf die Wünsche seiner Mitarbeiter eingehen, jedoch kann er im Einzelfall auch Urlaub verweigern, wenn etwa alle am gleichen Tag freinehmen möchten. Bei einem krankheitsbedingten Personalmangel kann er im Extremfall sogar bereits genehmigten Urlaub streichen. In der Regel werden die Wünsche von Mitarbeitern mit Kindern bevorzugt, denn diese gelten als sozial schutzbedürftiger.

Weniger Brückentage in 2020 als in 2019

Schauen wir konkret auf das kommende Jahr: Auch 2020 lohnt es sich wieder, Brückentage in die Planung mit einzubeziehen – auch wenn das nächste Jahr weniger freie Tage bietet als das Jahr 2019, da viele Feiertage auf ein Wochenende fallen.

Folgende Möglichkeiten bieten sich für Brückentage im Jahr 2020 an:

Silvester und Neujahr

Wir starten an einem Mittwoch in das Jahr 2020. Bei einem Einsatz von vier Urlaubstagen ergeben sich somit neun freie Tage - vom 28. Dezember bis zum 5. Januar. Arbeitnehmer in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt können sich sogar über zehn freie Tage freuen, denn Heilige Drei Könige (6. Januar) fällt 2020 auf einen Montag.

Wer noch drei Urlaubstage vorne dranhängt und die Weihnachtswoche freinimmt, kommt sogar auf 16 Tage Urlaub (21. Dezember bis 5. Januar), beziehungsweise 17 (bis 6. Januar) in den oben genannten drei Bundesländern.

Obacht: Wenn in Ihrem Arbeitsvertrag an Heiligabend und Silvester eine Arbeitsbefreiung von einem halben Tag vorgesehen ist, reduziert sich die Menge der eingesetzten Urlaubstage sogar noch.

Die Möglichkeiten im Überblick:

  • mit 4 Urlaubstagen 9 freie Tage (28.12.2019-5.1.2020) bzw. 10 freie Tage in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt (28.12.-6.1.2020)
  • mit 7 Urlaubstagen 16 freie Tage (21.12.2019-5.1.2020) bzw. 17 freie Tage in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt (21.12.-6.1.2020)

Ostern

Wie üblich kommt man über Ostern mit vier Urlaubstagen auf zehn freie Tage, wenn man entweder die Woche vor oder nach Ostern freinimmt. Nimmt man beide Wochen frei, holt man mit acht Urlaubstagen 16 freie Tage heraus. Der Urlaubszeitraum liegt zwischen dem 4. April (Samstag) und dem 19. April (Sonntag).

Die Möglichkeiten im Überblick:

  • mit 4 Urlaubstagen 10 freie Tage bekommen (4.4.-13.4. oder 10.4.-19.4.)
  • mit 8 Urlaubstagen 16 freie Tage bekommen (4.4.-19.4.)

1. Mai

Der Tag der Arbeit fällt 2020 auf einen Freitag. Wer also bei seinem Chef bereits ab dem 25. April (Samstag) vier Urlaubstage einreicht, der wird mit insgesamt neun freien Tagen beglückt. Der Urlaubszeitraum liegt zwischen dem 25. April (Samstag) und dem 3. Mai (Sonntag).

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Brückentag Christi Himmelfahrt und Pfingsten

Besonders viele Kombinationsmöglichkeiten ergeben sich um Christi Himmelfahrt herum: Der Feiertag liegt immer 39 Tage nach dem Ostersonntag, fällt also immer auf einen Donnerstag.

Es bietet sich also die perfekte Gelegenheit für einen Kurzurlaub, denn wer einen Urlaubstag investiert, gewinnt vier freie Tage. Es ergibt sich ein Urlaubszeitraum vom 21. (Donnerstag) bis zum 24. Mai (Sonntag). Wer die ganze Woche freinimmt, kommt mit vier Urlaubstagen auf neun freie Tage.

Die gleiche Möglichkeit bietet sich in der Woche nach Pfingsten. Mit vier Urlaubstagen können Sie dann ebenfalls neun Tage der Arbeit fernbleiben. Der Zeitraum liegt zwischen dem 30. Mai (Samstag) und dem 7. Juni (Sonntag).

Arbeitnehmer können Christi Himmelfahrt auch mit Pfingsten kombinieren. Wer zu dem Brückentag zusätzliche fünf Urlaubstage nimmt, kommt am Ende auf zwölf freie Tage: 21. Mai (Donnerstag) bis 1. Juni (Pfingstmontag). Und wer auch noch die drei Tage vor Christi Himmelfahrt freinimmt, kommt auf 17 freie Tage bei neun investierten Urlaubstagen.

Und wer seinen langen Jahresurlaub in diesem Zeitraum nehmen möchte, kann das beispielsweise vom 16. Mai bis zum 7. Juni tun: Mit 13 Urlaubstagen kommt man dann auf 23 freie Tage.

Die Möglichkeiten im Überblick:

  • mit 1 Urlaubstag 4 freie Tage bekommen (21.5.-24.5.)
  • mit 4 Urlaubstagen 9 freie Tage bekommen (16.5.-24.5.)
  • mit 4 Urlaubstagen 9 freie Tage bekommen (30.5.-7.6.)
  • mit 6 Urlaubstagen 12 freie Tage bekommen (21.5.-1.6.)
  • mit 9 Urlaubstagen 17 freie Tage bekommen (16.5.-1.6.)
  • mit 13 Urlaubstagen 23 freie Tage bekommen (16.5.-7.6.)

Pfingsten und Fronleichnam

Arbeitnehmern in Bayern, Hessen, dem Saarland, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg bieten sich noch weitere spannende Möglichkeiten. Da es sich auch bei diesem Feiertag um einen Donnerstag handelt, bieten sich prinzipiell die gleichen Optionen wie an Himmelfahrt - also beispielsweise ein langes Wochenende vom 11. (Donnerstag) bis zum 14. Juni (Sonntag) mit nur einem Urlaubstag.

Kombiniert man Pfingsten und Fronleichnam, kommt man bei acht investierten Urlaubstagen auf 16 freie Tage: vom 30. Mai (Samstag) bis zum 14. Juni (Sonntag).

Wer sogar Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam verknüpft, kommt bei einem Einsatz von 14 Urlaubstagen auf 25 freie Tage (21. Mai bis 14. Juni) oder sogar auf 30 freie Tage (16. Mai bis 14. Juni) mit lediglich 17 Urlaubstagen.

Die Möglichkeiten im Überblick:

  • mit 1 Urlaubstag 4 freie Tage bekommen (11.-14.6.)
  • mit 4 Urlaubstagen 9 freie Tage bekommen (6.-14.6.)
  • mit 8 Urlaubstagen 16 freie Tage bekommen (30.5.-14.6.)
  • mit 14 Urlaubstagen 25 freie Tage bekommen (21.5.-14.6.)
  • mit 17 Urlaubstagen 30 freie Tage bekommen (16.5.-14.6.)

Tag der Deutschen Einheit kein Brückentag

Der 3. Oktober ist ein bundesweiter Feiertag – fällt im kommenden Jahr aber leider auf einen Samstag.

Reformationstag und Allerheiligen

Ähnlich verhält es sich am 31. Oktober (Reformationstag, Feiertag in neun Bundesländern), der im Jahr 2020 auf einen Samstag fällt, sowie am 1. November (Allerheiligen, Feiertag in fünf Bundesländern), der dann logischerweise an einem Sonntag ist.

Buß- und Bettag

In Sachsen ist am 18.11. (Mittwoch) der Feiertag Buß- und Bettag. Arbeitnehmer, die davor oder danach zwei Urlaubstage einreichen, können insgesamt fünf Tage zu Hause bleiben. Bei vier Urlaubstagen winken neun freie Tage. Der Urlaubszeitraum liegt zwischen dem 14. (Samstag) und dem 22.11. (Sonntag).

Die Möglichkeiten im Überblick:

  • mit 2 Urlaubstagen 5 freie Tage bekommen (14.-18.11. oder 18.-22.11.)
  • mit 4 Urlaubstagen 9 freie Tage bekommen (14.-22.11.)

Weihnachten und Silvester

Weihnachten liegt wegen des Schaltjahrs leider ein wenig ungeschickt. Heiligabend ist am Donnerstag, die beiden Weihnachtsfeiertage fallen dementsprechend auf Freitag und Samstag.

Bei vier eingesetzten Urlaubstagen hat man also insgesamt neun freie Tage: Der Zeitraum ist vom 19. Dezember (Samstag) bis 27. Dezember (Sonntag).

Wenn man Weihnachten mit Silvester und Neujahr (Donnerstag und Freitag) kombiniert, ergeben sich bei acht Urlaubstagen 16 freie Tage: vom 19. Dezember (Samstag) bis zum 3. Januar (Sonntag).

Auch hier verringert sich die Anzahl der nötigen Urlaubstage natürlich, wenn Heiligabend und Silvester bei Ihnen keine vollen Arbeitstage sind.

Die Möglichkeiten im Überblick:

  • mit 4 Urlaubstagen 9 freie Tage (19.-27.12.)
  • mit 8 Urlaubstagen 16 freie Tage (19.12.2020-3.1.2021)

Verwendete Quellen:

  • Bundesurlaubsgesetz
  • Deutscher Gewerkschaftsbund: Gesetzliche Feiertage Deutschland 2019/2020
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

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