Eine erneute Koran-Protestaktion in Schweden schürt Wut in der Türkei. Das Außenministerium fordert abschreckende Maßnahmen.

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Die Türkei hat die erneute Koran-Aktion vor der irakischen Botschaft in Stockholm als "schändlich" verurteilt und Schweden zu abschreckenden Maßnahmen aufgefordert. "Wir erwarten von Schweden, dass es abschreckende Maßnahmen ergreift, um diese Hassverbrechen gegen den Islam und seine Milliarden Gläubigen zu verhindern", erklärte das türkische Außenministerium am Donnerstag.

Zuvor war ein in Schweden lebender irakischer Flüchtling auf einem Exemplar des Koran herumgetrampelt. Die zuvor angekündigte erneute Koranverbrennung vor der irakischen Botschaft in Stockholm fand nicht statt. Aus Protest gegen die angekündigte Koranverbrennung hatten im Irak Demonstranten Teile der schwedischen Botschaft in Bagdad in Brand gesetzt.

Türkei wirft Schweden vor, "Terroristen" Zuflucht zu bieten

Die Türkei hatte erst am 10. Juli grünes Licht für den Beitritt Schwedens zur Nato gegeben, den sie zuvor 14 Monate lang blockiert hatte. Ankara warf Schweden vor, "Terroristen" Zuflucht zu bieten, womit vor allem Mitglieder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gemeint waren. Mehrmals prangerte die Türkei aber auch die Genehmigung der schwedischen Behörden für Koranverbrennungen an.

Auf dem Nato-Gipfel in Vilnius hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Stockholm vor neuen Koranschändungen gewarnt. Er erklärte zudem, das türkische Parlament könne den Nato-Beitritt Schwedens frühestens im Oktober ratifizieren, wenn die parlamentarische Sommerpause beendet sei. (AFP/af)

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