Die österreichische Justiz geht einem schweren Vorwurf nach: angeblich soll ein Mann einen Bombenanschlag auf Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache geplant haben.

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Die österreichische Justiz ermittelt wegen eines möglicherweise geplanten Attentats auf den früheren Vizekanzler Heinz-Christian Strache von der rechten FPÖ. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft in Wien am Dienstagabend der Nachrichtenagentur APA. Zuvor hatte die Zeitung "Kurier" darüber berichtet.

Die Betonung liegt auf "Ermittlungen". Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte: "Derzeit hat sich die Verdachtslage nicht erhärtet". Der Verdächtige sei auf freiem Fuß, sagte eine Sprecherin des Wiener Landgerichts der APA.

Offenbar Bombenanschlag geplant

Nach Informationen des "Kurier" soll der Verdächtige im September 2018 geplant haben, eine Autobombe an Straches Wagen zu platzieren. Über mögliche Motive machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben. Das Ermittlungsverfahren stützt sich laut "Kurier" auf Berichte des Landesamtes für Verfassungsschutz. Der Verdächtige soll versucht haben, einen Informanten des Amtes in seine Pläne zu involvieren.

Strache war im Mai wegen eines brisanten, 2017 auf Ibiza gedrehten Videos zurückgetreten. Darin ist er im Gespräch mit einer angeblichen russischen Oligarchen-Nichte zu sehen, der er Staatsaufträge im Gegenzug für Wahlkampfhilfe zugunsten der FPÖ in Aussicht stellt. Deutsche Medien hatten das heimlich gedrehte Video veröffentlicht. Im Sog der Affäre stürzte die ganze Regierung in Wien. Voraussichtlich am 29. September finden Neuwahlen statt. (mss/dpa)


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