Noch auf dem Rückflug vom Staatsbesuch in Deutschland hat Recep Tayyip Erdogan eine Forderung an Berlin publik gemacht: Der türkische Präsident verlangt die Auslieferung von 136 Menschen, die er als "Terroristen" bezeichnet.

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Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan fordert nach seinem Staatsbesuch in Deutschland die Auslieferung von 136 Menschen. Erdogan bezeichnete die Gesuchten als "Terroristen". Man habe der deutschen Regierung eine entsprechende Namensliste übergeben, sagte Erdogan laut der Zeitung "Hürriyet".

Vergangene Woche war laut türkischen Medienberichten noch von 69 Menschen die Rede. Erdogan war am Samstagabend nach Ankara zurückgeflogen. Die Interviews aus dem Flugzeug waren erst für Montag freigegeben worden.

"Haben nicht alles überwunden"

Natürlich gebe es weiter Probleme, sagte Erdogan nach seinem Deutschland-Besuch. "Ich kann nicht sagen, dass wir alle überwunden haben." Es sei zum Beispiel nicht nachvollziehbar, warum Deutschland trotz Beweisen Mitglieder der Gülen-Bewegung und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK nicht ausliefere.

Erdogan macht den Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch von 2016 verantwortlich.

Erdogan hat für das kommende Jahr Türkei-Besuche von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angekündigt. Auf dem Rückflug von seinem ersten Staatsbesuch in Deutschland sagte er vor türkischen Journalisten, man sei übereingekommen, einander öfter zu besuchen: "So Gott will, werden wir (...) sie 2019 in der Türkei empfangen."

Erdogan lobt Gastfreundschaft

Erdogan sagte laut der Zeitung "Hürriyet", er sei sehr freundlich empfangen worden. "Die Gastfreundschaft von Herrn Steinmeier und Frau Merkel war wirklich sehr erfreulich."

Er kam aber auch auf seinen emotionalen Ausbruch während des Staatsbanketts am Freitag zu sprechen. Dort hatte Steinmeier in seiner Tischrede erneut Erdogans Menschenrechtspolitik kritisiert - der wiederum reagierte scharf mit Gegenvorwürfen. "In unserem Land laden wir nicht jemandem zum Essen ein und machen dann so etwas", sagte Erdogan. (mcf/dpa)


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