Außenminister Heiko Maas ist überzeugt, dass US-Präsident Donald Trump die innenpolitischen Spannungen in seinem Land als Instrument für die Mobilisierung eigener Anhänger befeuert.

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Ziel sei es, Mehrheiten in seinem Sinne zu schaffen, sagte der SPD-Politiker in einem Interview für das Buch "Im Wahn - die amerikanische Katastrophe" sowie eine ARD-Dokumentation der Autoren Klaus Brinkbäumer und Stephan Lamby.

Zur Drohung Trumps, während der Unruhen nach dem Tod von George Floyd Militär einzusetzen, sagte Maas: "Das hat schlicht mein Vorstellungsvermögen überschritten." Dass es Gewalt und Plünderungen gegeben hat und dass der Staat dagegen vorgehen müsse, sei völlig unbestritten.

"Aber dass man ankündigt, Militär einzusetzen auf den Straßen Washingtons, so dass selbst der eigene Verteidigungsminister dem widersprechen musste, das war jetzt noch mal eine neue Erfahrung für mich", sagte Maas.

Maas kritisiert Iran-Politik Trumps

Auch über die amerikanische Iran-Politik und die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani Anfang des Jahres sprach der Außenminister. Soleimani war im Januar bei einem US-Angriff in Bagdad getötet worden.

Man habe befürchten müssen, dass auch durch unbeabsichtigte Aktionen ein Krieg ausgelöst werden könne, meinte Maas. "Das ist eine Situation gewesen, die wirklich sehr gefährlich gewesen ist", sagte der SPD-Politiker.

"Bei der ich mir nicht sicher gewesen bin, dass wir es am Schluss nicht doch mit einer Eskalation der Gewalt zu tun haben werden, die in einen Krieg mündet, und zwar in einen Krieg, der den gesamten Mittleren und Nahen Osten betrifft."

Lesen Sie auch: US-Präsident Donald Trump droht Iran mit massiver Vergeltung bei Anschlag  © dpa

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