Im Netz ist ein Video aufgetaucht, welches einen Angriff auf einen Migranten zeigt. Die Staatsanwaltschaft stuft die Aufnahmen nun als echt ein. Hinweise auf eine Falschinformation gebe es nicht.

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Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hält das Video von einem Übergriff auf Ausländer in Chemnitz für echt. "Wir haben keine Anhaltspunkte dafür, dass das Video ein Fake sein könnte", sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein "Zeit online".

Es werde deswegen für die Ermittlungen genutzt. Er wisse nicht, aufgrund welcher Informationen Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen zu anderen Schlussfolgerungen gekommen sei. Maaßen hatte die Echtheit des Videos angezweifelt und war deswegen heftig kritisiert worden.

Laut "Zeit Online und "Zeit" zeigt ein bisher unveröffentlichtes weiteres Video teilweise die gleichen Männer, wie sie auf dem von Maaßen angezweifelten Aufnahmen zu sehen sind.

Das Video sei tatsächlich auf der Bahnhofstraße in Chemnitz am vergangenen Sonntag aufgenommen worden. Das zeigten die Standortdaten des Handys. Aufgenommen sei es von einem Afghanen, der kurz danach mutmaßlich zum Opfer eines ausländerfeindlichen Übergriffs wurde. Das Video liege der "Zeit" vor.

Rücktrittsforderungen gegen Maaßen

Maaßen widersprach mit seinen Äußerungen auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Regierungssprecher Steffen Seibert - beide hatten von "Hetzjagden" in Chemnitz gesprochen. Am Abend versicherte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), die Prüfung "möglicher 'Hetzjagden' von Rechtsextremisten gegen Migranten" dauere an.

Aus Sicht der meisten Bundestagsparteien hat sich Maaßen mit seiner unbelegten Einschätzung zu weit aus dem Fenster gelehnt. Auch aus der CDU kam Kritik. Linke und Grüne legten ihm den Rücktritt nahe. (ms/br/dpa)

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