• In einem Regionalzug in Schleswig-Holstein hat ein Mann zwei Fahrgäste getötet.
  • Nun ist gegen den Verdächtigen Haftbefehl erlassen worden.

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Nach dem tödlichen Messerangriff in einem Zug in Schleswig-Holstein ist der 33 Jahre alte mutmaßliche Täter am Donnerstag wegen zweifachen heimtückischen Mordes und vierfachen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft genommen worden.

Das teilte ein Sprecher der für die Ermittlungen zuständigen Staatsanwaltschaft in Itzehoe mit. Demnach entsprach der zuständige Haftrichter den von der Behörde beantragten Haftbefehl gegen den Mann.

Der staatenlose Palästinenser hatte am Mittwoch in einem Regionalzug auf der Fahrt von Kiel nach Hamburg auf Passagiere eingestochen. Eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger starben, sie waren laut Behörden miteinander bekannt und kamen aus der Region.

Messerattacke im Regionalzug: Mehrere Menschen verletzt

Neuen Erkenntnissen zufolge wurden bei dem Angriff fünf Menschen und der Täter selbst verletzt. Zwei Menschen wurden lebensgefährlich und drei weitere schwer verletzt. Drei Menschen seien noch im Krankenhaus, zwei davon wurden operiert, sagte Landesinnenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Donnerstag in Kiel. Zwei weitere Verletzte seien bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der Täter selbst wurde leicht verletzt. Er sollte noch am Donnerstag einem Haftrichter in Itzehoe vorgeführt werden. Der Verdächtige wurde im Zug von Zeugen überwältigt und nach dessen Halt im Bahnhof von Brokstedt festgenommen.

Die Hintergründe der Bluttat sind nach Angaben der Ermittlungsbehörden bisher vollkommen unklar. Für einen terroristischen Hintergrund gebe es "nicht die geringsten Hinweise", betonte der Leiter der Staatsanwaltschaft Itzehoe, Carsten Ohlrogge, am Donnerstag.

Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack warnte vor "Vermutungen und Spekulationen", es gebe in den Fall viele offene Fragen. "Aufgrund des sehr dynamischen Tatverlaufs ist vieles unklar", sagte Sütterlin-Waack. Ergebnisse einer Vernehmung des mutmaßlichen Täters gebe es noch nicht, so dass die Hintergründe noch unklar seien und man nichts zum Motiv sagen könne. "Auch ich habe viele Fragen", sagte die Ministerin.

Die beiden Todesopfer der Attacke besuchten eine Schule in Neumünster. Das teilte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Donnerstag mit. Prien kündigte an, am Freitag in Neumünster zu sein, um mit Schulleitung, Lehrkräften und den Mitschülerinnen und Mitschülern zu sprechen. (afp/dpa/mbo/tas)

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