Der scheidende EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker muss sich nach seiner Amtszeit einer Operation unterziehen. Der Politiker hat ein gefährliches Aneurysma, das entfernt werden muss.

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EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker wird wegen eines Aneurysmas am 11. November operiert. Das teilte seine Sprecherin am Donnerstag in Brüssel mit.

Innerhalb von Minuten kann es zum Tod kommen

Ein Aneurysma ist eine mit Blut gefüllte sackartige Ausstülpung einer Arterie, die plötzlich aufreißen kann. Die meisten Aussackungen bilden sich an der Hauptschlagader (Aorta), der Herzwand oder im Gehirn.

Eine derartige Fehlbildung kann angeboren sein. Sie kann aber auch auf eine Entzündung von Arterien, eine schwere Infektionskrankheit oder eine Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) folgen.

Platzt ein Aneurysma, droht der Mensch innerhalb von Minuten zu verbluten. Beim Platzen eines meist angeborenen Aneurysmas einer Hirnarterie kann es zum plötzlichen Hirntod kommen. Eine Operation ist oft mit hohem Risiko behaftet.

Team von Juncker noch geschäftsführend im Amt

Juncker und seine 27 Kommissare sind ab diesem Freitag nur noch geschäftsführend im Amt. Grund sind Verzögerungen beim Nominierungsprozess der neuen EU-Kommission von Ursula von der Leyen.

Die Befugnisse beschränkten sich dabei weitgehend darauf, bestehende Initiativen und Projekte zu verwalten und fortzuführen, ohne politische Entscheidungen der künftigen Kommission vorwegzunehmen, erklärte die Sprecherin weiter.

Die Behörde werde zudem weiter ihre Aufgabe als Hüterin über die Einhaltung von EU-Recht in den einzelnen Staaten wahrnehmen. Wann Juncker zurückkomme, hänge davon ab, wie schnell er sich erhole.

Trotz OP arbeitet Juncker weiter

Bis zur Operation werde Juncker noch arbeiten, hieß es. In der kommenden Woche soll er unter anderem das wöchentliche Treffen der Kommissare am Mittwoch leiten.

Der 64-jährige Juncker hatte im August seinen Urlaub für eine dringende Operation an der Gallenblase abgebrochen. Anschließend erholte er sich einige Tage in seiner Heimat Luxemburg, bevor er seine Arbeit in Brüssel wieder aufnahm. (sus/dpa)

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