• Seit Sonntag gilt eine Corona-Testpflicht für Urlaubsheimkehrer.
  • An Autobahnen, auf Bundesstraßen und in Zügen wird das stichprobenartig kontrolliert.
  • Die Rückreisenden waren darauf offenbar eingestellt.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Die Bundespolizei kontrolliert verstärkt die seit Sonntag geltende Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer aus dem Ausland. Damit soll eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zum Ende der Sommerferien verhindert werden.

Alle Menschen ab zwölf Jahren müssen bei der Einreise nachweisen können, dass sie entweder negativ getestet ist, gegen Corona geimpft oder genesen sind. Eine solche Vorgabe gab es schon für alle Flugpassagiere. Jetzt gilt sie für alle Verkehrsmittel, also auch bei Einreisen per Auto oder Bahn.

An der Grenze zurückgeschickt wird niemand - es gibt aber eine Anzeige

"Es erfolgen stichprobenartige Kontrollen. Wir versuchen mit unseren Kräften aber so viele Einreisende wie möglich zu überprüfen", sagte der Sprecher der Bundespolizei in Pirna, Holger Uhlitzsch, mit Blick auf die sächsischen Grenzen zu Polen und Tschechien. Der Schwerpunkt der Kontrollen liege an den Autobahnen und Bundesstraßen sowie an der Zugstrecke Prag-Berlin.

An den Grenzen werde aber niemand zurückgeschickt. Es würden unmittelbar auch keine Bußgelder erhoben. Sondern bei Verstößen werde die Anzeige einer Ordnungswidrigkeit an die zuständigen Behörden weitergeleitet, erklärte der Sprecher der Bundespolizei.

Lesen Sie auch: Alle aktuellen Informationen rund um die Corona-Pandemie in unserem Live-Blog

In Rheinland-Pfalz und im Saarland gibt es Kontrollen im Radius von bis zu 30 Kilometer auf deutscher Seite, wie ein Sprecher der Bundespolizei in Koblenz sagte. Auch in Bayern überprüfen Schleierfahnder an den Grenzen zu Österreich und Tschechien, ob die Menschen sich an die neuen Einreise-Regeln halten.

An der deutsch-österreichischen Grenze in Kiefersfelden seien die Kontrollen problemlos angelaufen, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei: "Die Reisenden sind gut vorbereitet." Auch im nordbayerischen Selb an der Grenze zu Tschechien gab es keine Probleme. "Es läuft rund", sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Herrmann: "Alles unternehmen", um möglichst wenige Neuinfektionen aus dem Ausland mitzubringen

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) appellierte an die Urlauber, sich an die neuen Regeln zu halten. "Wir müssen alles unternehmen, um die Eintragung zusätzlicher Infektionen möglichst gering zu halten." Wie Herrmann warnte auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in der "Bild am Sonntag", bei Verstößen drohten "empfindliche" Bußgelder in Höhe von mehreren Tausend Euro.

Problemlos sind auch die Kontrollen im Norden an den Landgrenzen von Polen zu Mecklenburg-Vorpommern und von Dänemark zu Schleswig-Holstein angelaufen. Bis zum frühen Nachmittag seien bei strichprobenartigen Überprüfungen keine Verstöße registriert worden, wie eine Sprecherin der Bundespolizeidirektion in Bad Bramstedt sagte.

Auch in den Häfen gibt es Stichproben-Kontrollen. Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern starten am Montag als erste in das neue Schuljahr.

Neuregelung seit Sonntag

Bei einem Aufenthalt in Gebieten mit neuen, besorgniserregenden Virusvarianten ist ein Testnachweis Pflicht. Nachweise als Genesener oder Geimpfter reichen in diesem Fall nicht.

Außerdem gibt es seit Sonntag nur noch zwei statt drei Kategorien für weltweite Gebiete mit höheren Infektionsrisiken: Hochrisikogebiete und Gebiete, in denen neue, besorgniserregende Virusvarianten kursieren. Als Virusvariantengebiete stehen auf der Liste des Robert Koch-Instituts aktuell nur Brasilien und Uruguay. (dpa/ank)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © dpa / Matthias Balk