Seit Monaten ist die Welt im Griff der Corona-Krise. Auch in Deutschland ist das Leben mit dem Virus bereits ein Stück weit zur Normalität geworden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bleibt dennoch optimistisch.

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich optimistisch zu den Perspektiven im Kampf gegen das Coronavirus geäußert. "Ich finde die Meldungen über die aussichtsreiche Forschung an Impfstoffen durchaus ermutigend", sagte Steinmeier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstag).

"Es gibt Licht am Ende des Tunnels – allerdings wissen wir nicht, wie lang die Wegstrecke dahin noch ist." Deshalb dürfe man jetzt bei Bemühungen und Disziplin nicht nachlassen. "Wir haben den Corona-Ausnahmezustand gemeistert, jetzt werden wir nicht an der Corona-Normalität scheitern."

Steinmeier sagte, die Belastungen der Menschen seien real, und er verstehe, dass die Sorgen zunähmen. "Doch die gesunkenen Zahlen von Neuinfektionen und die deshalb möglichen Lockerungen sind überzeugende Argumente, auf dem Weg der Vorsicht zu bleiben." Aus der "Corona-Müdigkeit" dürfe keine Rücksichtslosigkeit werden.

Steinmeier erwägt Gedenkstunde für Corona-Todesopfer

Das Staatsoberhaupt rechnet nicht damit, dass noch einmal so weitgehende Einschränkungen des öffentlichen Lebens nötig sind wie auf dem bisherigen Höhepunkt der Krise in Deutschland. Alle wüssten, "dass ein zweiter Lockdown extrem schädlich für die Wirtschaft wäre.

Und wir dürften nicht mit derselben Akzeptanz rechnen wie noch vor vier, fünf Monaten", sagte Steinmeier. "Deshalb ist die gesamte Politik in Bund und Ländern darauf ausgerichtet, dieses Szenario zu vermeiden."

Der Bundespräsident erwägt eine Gedenkstunde für die Todesopfer der Corona-Pandemie. "Wir dürfen die Trauer der Angehörigen nicht vergessen", sagte er.

"Wir müssen den Menschen in ihrer Trauer helfen - und darüber nachdenken, wie wir unser Mitgefühl ausdrücken können. Wann dafür der richtige Zeitpunkt ist und ob etwa eine Gedenkstunde der richtige Rahmen ist, darüber muss man sprechen, und das tue ich mit den Repräsentanten der anderen Verfassungsorgane."

Olaf Scholz: Das Schlimmste der Corona-Wirtschaftskrise liegt hinter uns

Auch Olaf Scholz (SPD) blickt bei mit Optimismus auf die Corona-Pandemie - zumindest was die Wirtschaft angeht. Die erholt sich nach Angaben des Bundesfinanzministers nämlich bereits von der Krise.

"Im Augenblick spricht vieles dafür, dass wir das Schlimmste hinter uns haben und dass es allmählich wirtschaftlich aufwärts geht", sagte Scholz der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

In den wirtschaftlichen Kerndaten zeige sich, dass "unsere frühen und entschlossenen Maßnahmen zur Stabilisierung unserer Wirtschaft im März und zum Ankurbeln der Konjunktur im Sommer offenbar besser wirken, als wir erhoffen durften", sagte der Vizekanzler.

Zwar sei das neuartige Coronavirus noch nicht besiegt. Seine Hoffnung sei aber, "dass wir Ende nächsten Jahres, Anfang 2022 wieder das Niveau erreichen, das wir vor der Krise hatten".

Der SPD-Kanzlerkandidat hob hervor, vieles spreche dafür, dass das beschlossene Konjunkturpaket in Höhe von 130 Milliarden Euro ausreiche. Die Verlängerung von Kurzarbeit, Überbrückungshilfen und dem vereinfachten Zugang zur Grundsicherung sei ein "wichtiges Signal", weil "Unternehmen wie Beschäftigte wissen, dass wir sie nicht auf halber Strecke im Stich lassen". Der Finanzminister fügte in der "NOZ" hinzu, sollten weitere Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise nötig sein, habe Deutschland "noch Reserven". (dpa/afp/thp)

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