• Mit zwei Bildern versucht die Münchner Uni-Klinik auf die kritische Corona-Lage Aufmerksam zu machen.
  • Zugleich fordert das Krankenhaus zum Impfen auf, um Druck von den Normal- und Intensivstationen zu nehmen.

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Mit zwei Fotos hat das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München am Donnerstag zum Impfen aufgerufen. Zum Welt-Pankreaskrebstag war das Krankenhaus im Stadtteil Großhadern, eines der größten Deutschlands, farbig angestrahlt worden. Mit Photoshop wurden die Fotos nachbearbeitet und mit den Wörtern "S.O.S." und "IMPFEN" versehen.

Die Botschaft: "Wir kämpfen um jedes Leben, aber unser Problem sind vor allem die Ungeimpften, wodurch sich die Lage in den Kliniken dramatisch zuspitzt", schreibt die Uniklinik auf Facebook.

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Hilferuf der Uni-Klinik Großhadern im Münchner Westen

Ein Sprecher bezeichnete die Bilder laut "Focus Online" als "Hilferuf". "Wären 95 Prozent der bayerischen Bevölkerung geimpft, gäbe es keine Überlastung der Intensivstationen." Weil aber nach wie vor ein großer Teil der Bevölkerung noch nicht geimpft ist, "laufen unsere Intensivstationen am LMU Klinikum mit beatmeten COVID-19 Patienten über", heißt es in der Nachricht auf Facebook weiter. Demnach würden die Betten auch für andere Schwersterkrankte immer knapper.

Bereits vor mehr als zwei Wochen hatten Ärzte vor einem Kollaps der Krankenhäuser in der bayerischen Landeshauptstadt gewarnt. So betonte Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing, "dass die Notfallversorgung, wohlgemerkt in München, aber auch in Bayern, quasi an ihre Grenze kommt". Axel Fischer, Geschäftsführer der München Klinik, sprach damals von einer "Notlage" der Kliniken wegen der kritischen Corona-Situation. Der Punkt einer Triage, also das Priorisieren von medizinischen Notfällen aufgrund von Mangel an Ressourcen, könne "innerhalb weniger Wochen" erreicht sein. Laut des Sprechers des LMU Klinikums findet bislang keine Triage statt. (mf/dpa)

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