• Die Europäische Arzneimittelagentur gibt den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Jugendliche ab zwölf Jahren frei.
  • Am Donnerstag hatten Bund und Länder festgelegt, dass sich Kinder ab zwölf Jahren in Deutschland vom 7. Juni an gegen Corona impfen lassen dürfen, sofern die EU-Behörde grünes Licht gibt.
  • Auch Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hatte empfohlen, Kinder und Jugendliche möglichst bald gegen Corona zu impfen.
  • In der Schweiz bleibt man hinsichtlich der Impfung von Jugendlichen zurückhaltend.

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Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat entschieden, dass der Einsatz des Corona-Impfstoffs von Biontech und seinem Partner Pfizer für Jugendliche ab zwölf Jahren empfohlen wird. Bisher war der Impfstoff in der EU ab einem Alter von 16 Jahren zugelassen.

Bereits vor der Entscheidung der EMA war in Deutschland die Debatte über die Konsequenzen heftiger geworden. Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) forderte, Kinder und Jugendliche müssten in vollem Umfang an den Öffnungsschritten aus dem Lockdown teilhaben. Eine Impfung dürfe dabei keine Rolle spielen. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) verlangte, die Eltern müssten sich gut informieren und dann selbstständig entscheiden können.

"In erster Linie sind hier Kinder-, Jugend- und Hausärztinnen und -ärzte die kompetenten Ansprechpersonen", sagte der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann. "Zudem darf nie in Zweifel stehen, dass das Entscheidungsrecht, ob das einzelne Kind geimpft werden darf oder nicht, allein bei den Eltern liegt."

Am Donnerstag hatten Bund und Länder festgelegt, dass sich Kinder ab zwölf Jahren in Deutschland vom 7. Juni an gegen Corona impfen lassen dürfen, sofern die EU-Behörde grünes Licht gibt. Am 7. Juni soll die Priorisierung hierzulande generell aufgehoben werden, damit sollen sich dann auch Kinder von zwölf bis 16 Jahren um einen Termin bemühen können, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mitteilte.

Es ist allerdings nicht mehr vorgesehen, dass die Länder vom Bund zusätzliche Impfdosen für Kinder und Jugendliche erhalten sollen. Nach dem Bund-Länder-Beschluss sollen für die Impfungen insbesondere die niedergelassenen Ärzte infrage kommen. Auch indirekten Zwang solle es nicht geben, hatte Merkel betont.

Österreich will bald mit Impfungen von Jugendlichen starten, Schweiz zögert noch

In Österreich hatte sich Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) schon vor Tagen klar für eine Impfung von Jugendlichen ab zwölf Jahren ausgeprochen. "Wenn ein Impfstoff von der EMA zugelassen wird, ist sichergestellt, dass es sich um einen hocheffektiven und sicheren Impfstoff handelt. Ich würde auch meine Töchter damit impfen", wird der Politiker im "Standard" zitiert.

In der Schweiz ist eine Impfung von Kindern und Jugendlichen indes bisher noch nicht vorgesehen. Laut Bundesamt für Gesundheit fehlen momentan noch die entsprechenden Studiendaten für diese Gruppen. (dpa/mko/ank)

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