• Atemprobleme in der Nacht, wie beispielsweise obstruktive Schlafapnoe, können anscheinend Einfluss auf die Schwere einer COVID-Erkrankung nehmen.
  • Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie aus den USA.

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Das Risiko einer schweren Erkrankung mit COVID-19 ist bei Personen mit obstruktiver Schlafapnoe und anderen Atemproblemen, bei denen der Sauerstoffgehalt des Blutes während des Schlafes sinkt, scheint deutlich erhöht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Doktoren Cinthya Pena Orbea und Reena Mehra von der Cleveland Clinic. Die Ergebnisse wurden in der wissenschaftlichen Zeitschrift "JAMA Network Open" veröffentlicht.

Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe schnarchen meist sehr laut. Zudem haben sie eine sehr flache Atmung und Atemaussetzer, die bis zu zehn Sekunden andauern können. Eine Schlafapnoe entsteht, wenn die Muskulatur in den oberen Atemwegen erschlafft. Dadurch verengt sich der Atemweg im Rachenbereich, oder wird sogar ganz blockiert.

Über 5.000 Menschen wurden untersucht - mit deutlichem Ergebnis

Die Forscher untersuchten 5.402 Erwachsene mit solchen und ähnlichen Atemproblemen während des Schlafes. Das Ergebnis: Während die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit SARS-CoV-2 mit der Schwere der Beschwerden nicht zunahm, kristallisierte sich ein deutlicher Zusammenhang mit dem Verlauf von COVID-19 heraus.

Patienten mit schweren Atemproblemen wie Schlafapnoe mussten demnach häufiger ins Krankenhaus und hatten deutlich schwerere Verläufe von COVID-19. Auch starben Patienten mit Atemproblemen im Schlaf häufiger an COVID-19. Je nach Schwere der Probleme stieg das Risiko für die Betroffenen um teilweise über 40 Prozent.

Ergebnisse sind nicht verallgemeinerbar

Allerdings weisen die Wissenschaftler darauf hin, dass die Ergebnisse aufgrund des Studienaufbaus nicht verallgemeinerbar sind. So wurden beispielsweise nur ausgewählte Sars-CoV-2-Patienten einem Schlaftest unterzogen, wenn diese Personen vorher Angaben über Atemprobleme im Schlaf gemacht hatten. Zudem wurden nur Daten einer Nacht zur Bestimmung der Schwere der Atemprobleme herangezogen, anstatt die Auswertung mehrerer Nächte.

Trotzdem ließen sich aus den Ergebnissen Möglichkeiten für eine bessere Behandlung ableiten, erklärten die Wissenschaftler. Bislang sei beispielsweise nicht klar, ob Behandlungen, die die Schlafapnoe verbessern, wie CPAP-Geräte, die während des Schlafs Luft in die Atemwege der Patienten drücken, auch das Risiko einer schweren COVID-19 verringern würden. Dies müsse nun weiter untersucht werden.

Verwendete Quellen:

  • reuters.com: Sleep apnea severity linked to COVID-19 outcomes
  • JAMA Network Open: Association of Sleep-Related Hypoxia With Risk of COVID-19 Hospitalizations and Mortality in a Large Integrated Health System
  • gesundheitsinformation.de: Obstruktive Schlafapnoe
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