Ab Mitte März müssen Kunden in Nordrhein-Westfalen mit einer Überraschung an der Gemüsetheke rechnen: In 800 Penny und REWE-Filialen kommt erstmals das sogenannte "Natural Branding" zum Einsatz – dabei wird beispielsweise das Bio-Siegel mit einem Laser in das Obst oder Gemüse gebrannt. Was hinter der Aktion steckt und ob das Ganze auch wirklich ungefährlich ist, erfahren Sie hier.

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Die Supermarktketten Penny und REWE planen für ihre 800 Filialen in Nordrhein-Westfalen ab Mitte März einen groß angelegten Test. Bio-Obst und -Gemüse wird dann mit einem sogenannten "Natural Branding" versehen. Dabei wird beispielsweise das Bio-Siegel per Laser in die Früchte gebrannt. Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Wie funktioniert "Natural Branding"?

Mit Hilfe eines Laserstrahls werden die Pigmente der äußersten Schalenschicht abgetragen. Die Produkte können so mit einem Logo, beispielsweise einem Bio-Siegel, und weiteren Informationen versehen werden. Das "Natural Branding" benötigt neben dem Laser keine Hilfsmittel und ist somit bei Früchten möglich, bei denen die Schale entfernt wird, aber auch bei Früchten, bei denen sie mitgegessen wird. Plastik, Papier, Farben oder Klebstoff – wie bislang bei der Kennzeichnung von Obst und Gemüse üblich – werden damit überflüssig.

Verändert sich der Geschmack?

Das Labeling findet nur an der Oberfläche statt, ist völlig kontaktlos und hat laut REWE keinen Einfluss auf Geschmack, Qualität oder Haltbarkeit.

Gibt es gesundheitliche Risiken?

Bisherige Untersuchungen zeigen, dass natürliches Labeling keine Auswirkungen im Hinblick auf die Verderblichkeit oder die Kontamination mit Bakterien hat. Seit 2013 erlaubt die EU die Kennzeichnung von Obst und Gemüse mit Hilfe eines Lasers.

Seit 2009 wird die Methode bereits in Neuseeland und Australien eingesetzt. Auch die Lebensmittelbehörden der USA haben die Methode genehmigt und für unbedenklich erklärt.

Doch Verbraucherzentralen hierzulande geben zu bedenken: Die Methode sei noch kaum erprobt. Es müsse noch genau überprüft werden, ob das "Natural Branding" für Verbraucher tatsächlich abschließend unbedenklich sei, oder ob sich nicht doch schädliche Rückstände bilden könnten.

Was soll sich durch "Natural Branding" verbessern?

Diese neue Kennzeichnung von Bio-Obst und -Gemüse mit einem Laser könnte zukünftig Umverpackungen überflüssig machen, teilt REWE mit. Diese dienen derzeit dazu, Verwechslungen zwischen Bio- und konventioneller Ware zu vermeiden. Durch die neue Technik erhofft sich die Supermarktkette erhebliche Mengen an Plastik, Papier und Metall einzusparen und somit die Umwelt zu schonen.

Wie lange läuft der Test?

Bislang ist die Testphase auf vier Wochen ausgelegt. Zudem werden nur Obst und Gemüse per Laser markiert, deren Schale nicht mitgegessen wird. Sollte der Test positiv laufen, ist eine Ausweitung auf weitere Produkte und auf einen längeren Zeitraum denkbar.

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