• Listerien – hinter diesem Namen verbergen sich stäbchenförmige Bakterien, die im Körper viel Unruhe stiften können.
  • Besonders gefährdete Gruppen wie Schwangere, ältere oder geschwächte Personen können über die Bakterienart Listeria monocytogenes an Listeriose erkranken: mit lebensbedrohlichen Komplikationen.
  • Die wichtigsten Informationen zu dem unscheinbaren, aber gefährlichen Bakterium.

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Was sind Listerien?

Listerien sind sehr anpassungsfähig, robust und brauchen kaum Nährstoffe, um zu überleben und sich zu vermehren – in Erdböden und Gewässern, auf Pflanzen oder in Tieren und, besonders heikel, im Menschen.

Ob im Kühlschrank, Kochtopf oder im Vakuum: die kleinen Asketen lassen sich von Kälte, Hitze oder Sauerstoffarmut nicht abschrecken. Erst wenn sie bei mindestens 70 Grad Celsius erhitzt werden, sterben sie ab.

Welche Lebensmittel können betroffen sein?

Listerien gelangen meist in den Menschen, wenn sie tierische und pflanzliche Lebensmittel essen, die mit den gefährlichen Bakterien angesiedelt sind. Da Listerien überall sind, dürfen sogar manche Produkte eine geringe Menge an ihnen enthalten. Man kann sie nicht herausschmecken oder -riechen, weiß jedoch, dass Listerien sich besonders gut und zahlreich auf folgenden Erzeugnissen vermehren:

  • Aufschnittswurst, Wurst- und Fleischpasteten
  • Rohwurst und rohes Hackfleisch
  • Rohmilch und Rohmilchprodukte
  • Käse
  • Räucherfisch
  • roher Fisch sowie geräucherte und marinierte Fischprodukte
  • vorgeschnittene, verpackte Blattsalate

Wie können Sie sich schützen?

Da Lebensmittel nicht steril sind, sind Bakterien nicht zu vermeiden. Umso wichtiger ist es bei Produktion und Verarbeitung auf strenge Hygiene zu achten. Einige Tipps, wie Sie sich vor Infektionsquellen schützen können, finden Sie aufgelistet:

  • Wenn Sie rohe Lebensmittel verarbeiten, reinigen Sie gründlich Küchenschwämme und Bürsten, ebenso wie Arbeitsplatten und Küchengeräte. Bakterien vermehren sich besonders schnell bei Raumtemperatur.
  • Achten Sie bei leicht verderblichen Lebensmitteln auf das Verbrauchsdatum und verbrauchen Sie vakuumverpackte Produkte möglichst schnell.
  • Bewahren Sie frische Produkte möglichst kurz im Kühlschrank und decken Sie frisch gekochte Speisen gut ab.
  • Waschen Sie fertig gekaufte Mischsalate aus der Packung besonders gründlich oder verzichten Sie als Risikogruppe darauf.
  • Kochen, braten oder backen Sie anfällige Lebensmittel vorsichtshalber bei mindestens 70 Grad Celsius für 2 Minuten.

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Wie gefährlich ist eine Erkrankung?

Wer gesund ist und nicht zur Risikogruppe zählt, hat in der Regel meist wenig zu befürchten. Die Infektion durch Listerien kann sogar gänzlich unbemerkt verlaufen.

Bei einem harmlosen Verlauf der Listeriose, der durch Listerien ausgelösten Erkrankung, können grippeähnliche Symptome wie Fieber, Erbrechen, Durchfall oder Muskelschmerzen auftreten, die meist innerhalb kurzer Zeit verschwinden.

Wer muss besonders aufpassen?

Gerade Schwangere, Neugeborene, ältere und allgemein immungeschwächte Personen können an Listeriose erkranken – mit lebensbedrohlichen Implikationen wie Blutvergiftungen, Gehirn- oder Herzklappenentzündungen.

Manch Schwangere kann keine bis leichte grippeähnliche Beschwerden haben. Ein vermeintlich positiver Verlauf, der jedoch schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben kann. Es kann selbst über die Mutter infiziert werden, was zu Früh- oder Fehlgeburten führen kann. Selbst bei der Geburt können sich Neugeborene mit dem Bakterium infizieren.

Im schlimmsten Fall können sie nach der Geburt sterben oder Schäden wie eine Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung davontragen. Daher empfiehlt man Risikogruppen und insbesondere schwangeren Frauen vorsorglich auf rohe Fleisch, Fisch- und Milcherzeugnisse und verpackte Salate zu verzichten und bei Käse vorsichtig zu sein.

Wie wird Listeriose behandelt?

Listeriose zu diagnostizieren, ist nicht immer leicht, weil die Symptomatik einer Grippe oder anderen leichter verlaufenden Krankheiten ähneln kann oder sogar keine Symptome auftreten können. Wenige Stunden bis zu acht Wochen kann es dauern, bis die Listerieninfektion ausbrechen kann.

Festgestellt wird die Listerien-Infektion meist über Blut- oder Stuhlproben. Erkrankte erhalten hochdosierte Antibiotika, die jedoch nicht immer wirken. Bei auftretendem Fieber und Muskelschmerzen sollten Sie unbedingt Ihren Arzt oder Ärztin kontaktieren.

Da Listeriose eher schwierig zu behandeln ist und gefährlich verlaufen kann, sind vorbeugende Maßnahmen wie Hygiene so wichtig, nicht nur für besondere gefährdete Gruppen.

Verwendete Quellen:

  • Bundesinstitut für Risikobewertung: Schutz vor Lebensmittelinfektionen mit Listerien
  • Robert Koch Institut: Listeriose RKI-Ratgeber
  • Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Listerien in Lebensmitteln
  • Verbraucherzentrale: Listerien und Listeriose
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