• Es steht ein Impftermin an und Sie können Ihren Impfausweis nicht finden?
  • Kein Grund, in Panik auszubrechen.
  • Wir verraten Ihnen, was Sie in diesem Fall tun können.

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Der Impfpass ist ein internationales Dokument und darin lassen sich alle Impfungen nachlesen, die man im Laufe seines Lebens erhalten hat. Dazu zählen auch in Deutschland wichtige Impfungen wie die Masern-Impfung oder die Impfungen gegen COVID-19, Tetanus und Diphtherie. Aber auch spezielle Impfungen gegen Tropenkrankheiten werden darin vermerkt.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) gibt jedes Jahr Empfehlungen bekannt, welche Impfungen in welchem Alter durchgeführt werden sollten. Der Impfpass soll verhindern, dass man eine Impfung fälschlicherweise doppelt durchführt oder eine wichtige Impfung vergisst. Und selbst im Ausland können Ärzte das internationale Dokument lesen und wissen, welche Impfungen der Patient im Notfall braucht.

Wo erhalte ich einen Impfpass?

Die erste Impfung erhält man normalerweise bereits als Säugling. Zu diesem Zeitpunkt händigt der behandelnde Arzt den Eltern einen Impfausweis aus und die Dokumentation aller Impfungen beginnt. Einen Impfpass kaufen braucht man also nicht, man bekommt ihn kostenlos in der Arztpraxis ausgehändigt. Auch bei einem Gesundheitsamt ist der Impfpass erhältlich. Ein Download des Impfpasses oder einen Impfpass bestellen ist daher nicht möglich. Auch muss man einen Impfpass nicht beantragen.

Was tun, wenn man den Impfausweis nicht mehr findet?

Wenn der Impfpass auch nach sorgfältiger Suche nicht mehr auffindbar ist, sollte man sich möglichst schnell um einen Ersatz kümmern. Besonders wenn man den Impfpass seines Kindes verloren hat, ist eine rasche Lösung gefragt. Man kann in so einem Fall zu seinem Hausarzt oder dem behandelnden Kinderarzt gehen und um einen neuen Ausweis bitten.

Ärzte sind verpflichtet, Patientenakten mindestens zehn Jahre lang aufzubewahren und können somit die Impfungen nachvollziehen und in einen neuen Ausweis eintragen. Allerdings darf nur der Arzt, der die Impfungen durchgeführt hat, diese auch nachtragen. Den neuen Pass bekommt man in der Regel kostenlos.

Hat man eine Impfbestätigung erhalten, kann auch das Gesundheitsamt die Impfung nachtragen. Eine solche Bestätigung bekommt man in der Regel aber nur, wenn man seinen Impfpass bei dem Impftermin nicht parat hatte. Wenn man seinen Arzt gewechselt hat, kann man seinen früheren Arzt bitten, die Patientenakte dem neuen Arzt zu übermitteln. Ohne die explizite Erlaubnis des Patienten ist dies allerdings nicht möglich.

Was mache ich, wenn ich keine Impf-Unterlagen erhalten kann?

Wenn man seinen Impfpass verloren hat und mittlerweile der Arzt in Rente oder der Arzt verstorben ist, kann man die Aufzeichnungen zu den Impfungen nicht mehr einsehen. In diesem Fall rät die Ständige Impfkommission alle empfohlenen Impfungen nachzuholen. In der Regel ist es unbedenklich, wenn man eine Impfung doppelt erhält. Die nachgeholten Impfungen werden dann in einen neuen Ausweis eingetragen.

Darüber hinaus kann man anhand von Blutuntersuchungen feststellen, über welchen Impfschutz man noch verfügt. Dies liefert allerdings keine zu 100 Prozent sicheren Ergebnisse und ist überdies auch mit hohen Kosten verbunden, die der Patient in der Regel selbst tragen muss. Nur in besonderen Fällen, zum Beispiel in einer Schwangerschaft, werden die Kosten teilweise übernommen.

Gibt es einen digitalen Impfpass?

Das Thema "Impfpass digital" ist zwar in den letzten Jahren immer wieder in der Politik aufgekommen, aber bisher gibt es keine gesetzliche Grundlage für einen generellen digitalen Impfpass. Einige Krankenkassen bieten allerdings spezielle Apps an, welche an fällige Impfungen erinnern. Diese stellen aber keinen gültigen Impfpass-Ersatz dar.

Ein Spezialfall ist die Corona-Impfung. Hier steht Geimpften ein digitaler Impfnachweis zur Verfügung.

Tipps zur richtigen Aufbewahrung

Damit Sie Ihren Impfpass gar nicht erst, beziehungsweise nicht noch einmal verlegen, sollten Sie ihn am besten immer an der selben Stelle aufbewahren. Dafür eignet sich besonders ein Ordner, in welchem Sie auch andere wichtige Dokumente, wie das Familienstammbuch oder Ihre Steuerunterlagen aufbewahren.

Außerdem bietet sich die Verwendung einer Impfpass Hülle an, da so das Papier vor Feuchtigkeit, Schmutz und Abnutzung geschützt wird. Auch sollte man immer den Impfpass bei Reisen mitnehmen, gerade hier bietet sich eine Schutzhülle oder ein Impfpass Etui an, da der Ausweis anderenfalls im Gepäck schnell abnutzt. Und nicht vergessen: Nach der Reise den Ausweis direkt wieder an seinen angestammten Platz legen! (akr)

Verwendete Quellen:

  • Apotheken Umschau: "Impfpass verloren: Was tun?"
  • impfen-info

Digitaler Impfpass erhältlich: So funktioniert der Nachweis auf dem Smartphone

Seit 14. Juni ist der digitale Impfpass erhältlich. Corona-Geimpfte können bei Ärzten und Apotheken die benötigten QR-Codes erhalten, um ihre Impfung digital zu vermerken.
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