• Sommer, Sonne, Schwitzen: Bei hohen Temperaturen verliert der Körper besonders viel Flüssigkeit.
  • Wer nun zu wenig trinkt, der riskiert seine Gesundheit: Kopfschmerzen, Schwindelanfälle und Muskelkrämpfe sind ernstzunehmende Symptome.
  • Worauf Sie jetzt achten müssen, um Flüssigkeitsmangel zu vermeiden.

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So schön der Sommer gerade auch ist – die ungewohnte Hitze stellt unseren Organismus vor einige Probleme. Hauptrisiko ist dabei Flüssigkeitsmangel, der eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit darstellen kann. Denn gerade bei großer Hitze sondert der Körper viel Flüssigkeit über die Haut ab. Dies gilt auch, wenn man nicht oder nur wenig schwitzt.

Zwar lässt sich gegen die Hitze als solche nichts ausrichten, wer sich aber auf die hohen Temperaturen einstellt und die Symptome einer Dehydrierung rechtzeitig erkennt, kann den Hitzestress zumindest ein wenig lindern.

Dehydrierung: Wasser als wichtiger Treibstoff

Der menschliche Körper besteht zu 70 Prozent aus Wasser. Unser größter Leistungsträger – das Gehirn – setzt sich sogar zu 90 Prozent aus Wasser zusammen. Auch Blut, Leber, Muskelzellen und Haut enthalten einen hohen Anteil an dem lebenswichtigen Elixier.

Als "Nährstoff-Taxi" übernimmt Wasser eine wesentliche Rolle im Körper und ist Voraussetzung für die verschiedensten Stoffwechselvorgänge. Es transportiert Nährstoffe in die Zellen und ist für die Ausscheidung von Abbauprodukten im Körper verantwortlich.

Eine weitere wichtige Aufgabe des Wassers ist die Regulierung der Körpertemperatur. Als körpereigene Klimaanlage schützt es durch Schwitzen vor Überhitzung und trägt dazu bei, die Körpertemperatur konstant auf 37 Grad zu halten.

Allerdings verliert der Körper jeden Tag ungefähr zweieinhalb Liter Wasser und kann keine eigenen Wasserreserven bilden.

Da erklärt es sich fast von selbst, dass unser Organismus eine ausreichende und regelmäßige Wasserzufuhr benötigt, um richtig zu funktionieren. Einen Teil der verlorenen Flüssigkeit nimmt er über die Nahrung wieder auf. Die restliche Menge muss in Form von Getränken zugeführt werden.

Wie viel Flüssigkeit der Körper benötigt, ist unter anderem abhängig von Alter, Gewicht, Tätigkeit und der Umgebungstemperatur. Als Richtwert empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Erwachsenen, unter normalen Lebensbedingungen täglich eineinhalb bis zwei Liter zu trinken.

Anzeichen innerer Austrocknung

Wird die benötigte Trinkmenge nicht aufgenommen, kommt es zu Flüssigkeitsmangel – und mit ihm die entsprechenden Gefahren.

Das deutlichste Warnzeichen für Dehydrierung ist Durst. Weitere mögliche erste Symptome können Kopfschmerzen, Schwächegefühl oder Konzentrations- und Reaktionsschwäche sein. Auch das Gefühl, etwas wacklig auf den Beinen zu stehen, gehört dazu. Grund für diese Symptome ist die Verdickung des Blutes. Sie entsteht, wenn der Körper zu wenig Flüssigkeit zur Verfügung hat. Als Folge kann nicht genug Sauerstoff ins Gehirn vordringen.

Die Haut und Schleimhäute trocknen aus, es kann zu Verdauungsbeschwerden kommen. Bei einer stärkeren Dehydrierung treten vermehrt Kreislauf- und Herzprobleme in Form von Schwindelanfällen, Rhythmusstörungen, Kreislaufkollaps oder Muskelkrämpfen auf. In schlimmen Fällen können sogar Nierenschäden die Folge sein.

Senioren sind besonders gefährdet

Wie lange es dauert, bis der Körper erste Anzeichen einer Austrocknung zeigt, hängt von vielen Faktoren ab. Unter anderem kann auch das Alter entscheidend sein. Gefährlich wird es vor allem für Senioren: Sie leiden besonders schnell unter Flüssigkeitsmangel.

Ältere Menschen merken erst spät, wenn ihnen Flüssigkeit fehlt, da alternde Sinneszellen das Durstempfinden unterdrücken. "Das Durstgefühl lässt im Alter nach, das kann also trügerisch sein", warnt auch Christine Sowinski vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA). "Im Alter nach Gefühl zu trinken, ist daher falsch", so die Expertin. Senioren sollten sich daher täglich eine konkrete Trinkmenge vornehmen.

"1,5 Liter pro Tag sind auch bei älteren Menschen der von uns empfohlene Orientierungswert", sagt Theresa Stachelscheid von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Allerdings ist dieser Wert wirklich nur Orientierung - individuell kann es, egal in welcher Altersgruppe, auch mehr oder weniger sein. Nur unter einem Liter sollte die tägliche Trinkmenge nicht liegen, warnt Stachelscheid. Und im Sommer muss es ohnehin deutlich mehr sein.

"Wie viel mehr, hängt unter anderem davon ab, wie jemand körperlich aktiv ist", so die Expertin. Manche Menschen sollten aber auch nicht ganz so viel trinken: "Bei Krankheiten wie Schädigungen der Nieren oder einer Herzinsuffizienz kann es nötig sein, die tägliche Flüssigkeitsmenge zu begrenzen." Hier sollte immer mit dem behandelnden Arzt Rücksprache gehalten werden.

So beugen Sie Flüssigkeitsmangel richtig vor

Wasser ist für die Flüssigkeitsaufnahme in der Regel die beste Wahl – für viele oft nur ein wenig langweilig. Die DGE rät daher zum Aufpeppen, etwa mit Ingwer, Minze oder Orangenscheiben.

Sogar Saft ist gerade bei Hitze empfehlenswert, meint Ingrid Dänschel aus dem Vorstand des Deutschen Hausärzteverbands: "Besser als Wasser kann eine Saftschorle aus einem Drittel Saft und zwei Dritteln Wasser sein. So nimmt man die Elektrolyte, die man beim Schwitzen verliert, wieder auf."

Wichtig ist, die Getränke nicht eiskalt oder zu heiß zu trinken. Zu starke Temperaturunterschiede belasten den Körper zusätzlich, da er die Schwankungen ausgleichen muss. Auch auf Alkohol sollte – vor allem bei hohen Temperaturen – besser verzichtet werden, da er den Körper weiter austrocknet.

Bei auftretenden Symptomen eines Flüssigkeitsmangels sollten Betroffene in kleinen Schlucken trinken. Meist fehlen dem Körper dann auch Salze und Mineralstoffe, daher sind Getränke, die Elektrolyte enthalten, besonders geeignet. Wer bereits an einem starkem Flüssigkeitsmangel leidet, könnte eine Infusion benötigen und sollte daher einen Arzt aufsuchen.

Verwendete Quellen:

  • Deutsche Presseagentur dpa
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.: Referenzwerte Wasser
  • Netdoktor: Dehydration
  • Medicalpress.de
  • Pharmazeutische Zeitung: Gefahr im Alter

Hinweis: Dies ist ein Artikel aus unserem Archiv.

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