Netflix, Amazon, Maxdome: Auf diesen Streamingportalen schauen Sie Filme und Serien wann Sie wollen. Das bietet die Fernseh-Konkurrenz aus dem Internet.

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Die Fernsehwelt früher war einfach – und ziemlich langweilig. Es gab ARD, ZDF und dritte Programme, später auch Privatsender. Doch wer den aktuellen Blockbuster oder die spannende neue Serie aus dem US-TV schauen wollte, musste warten, bis sich die Sender hierzulande erbarmten und sie endlich ausstrahlten. Woche um Woche wurde man auf die Folter gespannt, wie nun "24", "Sopranos" oder "Six Feet Under" weitergingen. Diejenigen, die nicht warten wollten, griffen auf Plattformen mit illegalen Raubkopien zurück. Heute haben es die Zuschauer leichter – dank Streamingportalen und Mediatheken.

Denn das Internet ist eine Fundgrube für Filmfans. Der Vorteil: Sie bestimmen selbst, was Sie interessiert – und wann Sie es schauen wollen. Noch dazu sind Sie nicht an ein Gerät "gefesselt", so wie den Fernseher im Wohnzimmer. Sie können Filme und Serien ebenfalls auf dem Notebook, dem Tablet, dem Smartphone oder über die Spielekonsole schauen. Voraussetzung ist jeweils eine Internetanbindung.

Serien im Abo

Besonders bequem sind Streaming-Portale wie Netflix, Amazon Prime Instant Video und Watchever. Streaming heißt, dass der Film nicht auf der Festplatte gespeichert wird, sondern via Internet übertragen und direkt abgespielt wird. Gleichzeitig kann der Nutzer aber auch anhalten, vor- und zurückspulen oder von vorn beginnen. Viele Filme sind auch in HD verfügbar.

Streamingportale sind eigentlich virtuelle Videotheken, deshalb werden sie auch Video-on-demand-Plattformen genannt. Das heißt, der Kunde wählt gezielt eine Serienfolge, eine Dokumentation oder einen Film aus und schaut ihn an. Damit spart man sich den Gang zur echten Videothek. Die meisten Anbieter bieten Flatrates oder Abomodelle an, so dass man für eine bestimmte Summe so viel gucken kann, wie man möchte. Bei einigen Plattformen kann man zusätzlich oder ausschließlich einzelne Filme oder Serien gegen Gebühr "ausleihen". Darunter sind dann aktuellere Blockbuster und Serienfolgen. Generell gilt: Es gibt keine Werbeunterbrechungen, keine Nachrichten, keine nervigen Talkshows, keine Wettervorhersagen. Wenn das Telefon klingelt, hält man einfach an und schaut später weiter. Der Zuschauer ist also viel freier.

Endlich: der Netflix-Start

Viele Film- und Serienfans hoffen seit Jahren auf den Deutschland-, Österreich- und Schweiz-Start des großen Platzhirschs Netflix. Noch dieses Jahr wird es endlich so weit sein, kündigte die Frima jetzt via Twitter an. In den USA ist das Portal der größte Videoanbieter im Internet und hat mehr Zuschauer als normale Fernsehsender. Netflix betreut insgesamt 48 Millionen Kunden in 40 Ländern. Netflix trumpft auch mit selbstproduzierten Serien auf, wie dem Politthriller "House of Cards" mit Kevin Spacey oder aktuell mit "Orange ist the new black".

Die Konkurrenz hierzulande ist in der Zwischenzeit nicht untätig geblieben. Mit einem Kampfpreis will Amazon seinen Dienst Prime Instant Video vorantreiben. Für 49 Euro pro Jahr bekommt man unbegrenzten Zugriff auf die Videothek, erhält aber zusätzlich noch alle Bestellungen im Amazon-Shop schneller und portofrei geliefert. Neben Amazon sind hierzulande weitere Portale stark im Streaming-Bereich: Watchever, Maxdome oder Snap des Bezahlsenders Sky. Zudem bieten iTunes, Google Play und Videoload Filme und Episoden im Einzelabruf an. Ob Netflix gegen diese Plattformen bestehen kann, hängt auch vom Preis ab: Was Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz zahlen müssen, steht noch nicht fest. Acht Dollar kostet das Abo in den USA, in Irland zum Beispiel rund acht Euro. Das ist aufs Jahr gerechnet deutlich mehr, als Amazon verlangt.

Netflix könnte das bessere Angebot haben

Vielleicht punktet Netflix beim Angebot: Denn bei den Konkurrenzportalen ist die Auswahl an Filmen und Serien in Originalsprache oder mit Untertiteln (noch) eher mau. Und es dauert oft eine ganze Weile, bis aktuelle Blockbuster oder brandneue Serien verfügbar sind – da ist der Bezahlsender Sky mit seiner Online-Plattform Sky Go schneller. Wer zum Beispiel die in den USA gerade laufende vierte Staffel der angesagten Fantasyserie "Game of Thrones" auf Englisch ansehen möchte, wird bei Amazon Instant Video nicht fündig, bei Sky aber schon. Dafür ist das Sky-Angebot nur eine begrenzte Zeit verfügbar - und deutlich teurer. Wer sich mit nicht ganz aktuellen Filmen und Serien zufrieden gibt, fährt mit Streamingportalen gut.

Zuschauer können Filme und Serien aber im Netz auch komplett kostenlos anschauen – wenn auch nicht mit so viel Auswahl wie bei den Streamingportalen. Die großen Fernsehsender wie Das Erste, ZDF, RTL & Co. bieten in ihren Online-Mediatheken ausgewählte Sendungen zum Abruf an – gratis, aber nur eine begrenzte Zeit lang. Dort finden sich auch Dokumentationen oder Nachrichten.

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