Seit Jahrzehnten sucht die halbe Welt danach: das legendäre Bernsteinzimmer. Die letzten Spuren haben sich in Königsberg verloren. Nun wird es in Polen vermutet.

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Aufregung in Mamerki: In einer alten deutschen Bunkeranlage wurde dank eines Georadars ein bisher unbekannter Hohlraum entdeckt. Liegt hier etwa das so lange verschollene legendäre Bernsteinzimmer?

"Es ist möglich, dass sich in dem Raum Elemente des Bernsteinzimmers oder andere Raubkunst befinden", sagte Bartlomiej Plebanczyk vom örtlichen Museum der Zeitung "Gazeta Olsztynska".

Die Wehrmacht hat das Bernsteinzimmer im Zweiten Weltkrieg aus der Sowjetunion geraubt - wie so viele Kunstschätze. Friedrich I. von Preußen schenkte es 1716 dem russischen Zaren Peter dem Großen.

Der Raum ist etwa drei mal zwei Meter groß und wurde bereits im September vergangenen Jahres entdeckt. Forscher hielten den Fund jedoch zurück. Denn zur gleichen Zeit verfielen viele Hobby-Schatzsucher in einen wahren Goldrausch und machten sich auf die Suche nach dem Nazi-Zug aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die Museumsmitarbeiter wollten einen ähnlichen Rummel vermeiden. Bei einer zweiten Untersuchung wurde die Existenz der unterirdischen Kammer bestätigt. Experten sollen mit Wärmekameras feststellen, ob sich wirklich etwas in dem Hohlraum befindet.

Hinweise verdichten sich

Die Untersuchungen sollen bereits nächste Woche stattfinden, berichtete der lokale Sender "Radio Olsztyn".

Die Bunker sind Teil einer ganzen Anlage im ehemaligen Ostpreußen. Hier war das Militär während des Angriffs auf die Sowjetunion stationiert. Bewohner der Region berichteten, dass gegen Ende des Kriegs von dort streng gesicherte Transporte Nazi-Beute in die Bunker gebracht haben sollen.

Bereits in den 50er Jahren hat eine polnische Einheit nach versteckten Schätzen im Mamerki-Bunker gesucht. Einer der damaligen Mitglieder war im September auch an der Auswertung der Georadar-Untersuchungen beteiligt.

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