Die Arbeit von sechs Jahren hat sich gelohnt: Forschenden ist es gelungen, ein bemerkenswert detailliertes, interaktives Mosaik des Mars zu erstellen. Nutzer können nun eigenständig Vulkane, Täler und Krater des Roten Planeten besuchen.

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Den Mars erkunden können nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler? Falsch! Das California Institute of Technology (Caltech) hat in Zusammenarbeit mit der US-Weltraumbehörde Nasa ein interaktives Mosaik des Roten Planeten entwickelt. Nun kann jeder über die Klippen, Einschlagkrater und Staubteufelspuren auf der Mars-Oberfläche fliegen und faszinierende Details betrachten. Das geht aus einer Pressemitteilung der Nasa hervor.

Entweder Sie bewegen sich selbstständig über das "Global CTX Mosaic of Mars" oder Sie nutzen die Knöpfe am unteren Bildschirmrand. So können Sie zu bemerkenswerten Orten auf dem Roten Planeten springen. Da wären zum Beispiel die Marskrater Gale und Jezero. Diese Gebiete werden derzeit von den Mars-Rovern "Curiosity" und "Perseverance" erkundet.

Oder möchten Sie lieber den höchsten Vulkan in unserem Sonnensystem besuchen? Dann sind Sie beim Olympus Mons an der richtigen Stelle. Sie können sich sogar alle Einschlagkrater anzeigen lassen. Dafür müssen Sie nur in der rechten oberen Ecke auf den doppelten Pfeil klicken und bei "Impact Craters" das Auge aktivieren.

Mars-Mosaik
Blick auf den höchsten Vulkan in unserem Sonnensystem. © NASA/JPL-Caltech/MSSS

110.000 Bilder wurden für Mars-Mosaik verwendet

Die Forschenden haben für das Projekt Daten der Nasa-Raumsonde "Mars Reconnaissance Orbiter" benutzt, dabei wurden insgesamt 110.000 Bilder für das Mosaik verwendet. Es besteht aus insgesamt 5,7 Terapixeln und könnte – einmal ausgebreitet – das komplette Rose Bowl Stadium in Pasadena (Kalifornien) abdecken. Damit ist das "Global CTX Mosaic of Mars" das umfassendste Mars-Bild mit der höchsten Auflösung, das jemals erstellt wurde.

Mars-Mosaik
Mehrere Datensätze können an- und ausgeschaltet werden. Hier sind geografische Besonderheiten zu sehen. © NASA/JPL-Caltech/MSSS

Sechs Jahre lang arbeiteten die Wissenschaftler Zehntausende Stunden an der Entwicklung des Mosaiks. Die Nasa beschreibt die Arbeit als eine Mischung aus der Suche nach der Nadel im Heuhaufen und der Zusammensetzung eines Puzzles. Die vorhandenen Bilder mussten durchsucht und ausgesiebt werden, um diejenigen zu finden, die die gleichen Lichtverhältnisse und klaren Himmel haben.

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Warum es Lücken im Mars-Mosaik gibt

Bildverarbeitungswissenschaftler Jay Dickson entwickelte einen Algorithmus, um Bilder basierend auf den zuvor erfassten Merkmalen abzugleichen. Im Anschluss passte er die übrigen 13.000 Bilder, die der Algorithmus nicht zuordnen konnte, manuell an. Lücken finden sich in dem Mosaik nach wie vor. In diesem Fall hat die Schwarzweiß-Kamera der Raumsonde entweder noch keine Aufnahme gemacht, oder das Gebiet war von Wolken oder Staub verdeckt.

"Ich wollte etwas, das für jeden zugänglich ist", erklärt Dickson, Leiter des Projekts, in der Pressemitteilung. Schulkinder könnten es nun nutzen, genau wie seine 78-jährige Mutter. "Das Ziel ist es, die Barrieren für Personen, die an der Erforschung des Mars interessiert sind, zu senken."

Verwendete Quellen:

  • nasa.gov: New Interactive Mosaic Uses NASA Imagery to Show Mars in Vivid Detail
  • murray-lab.caltech.edu: The Global CTX Mosaic of Mars
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