Erst an Silvester dürfte der eine oder andere wieder "bis in die Puppen" gefeiert haben - also bis tief in die Nacht. Aber welche Puppen sind damit eigentlich gemeint? Für die Herkunft der Redensart muss man sich ins Berlin des 18. Jahrhunderts begeben.

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Bis in die Puppen bleiben, schlafen oder tanzen - das Ganze bedeutet bekanntermaßen "sehr lange" oder auch "die ganze Nacht". Die Herkunft der Redewendung hat mit Puppen aber gar nichts zu tun.

Die Berliner "Puppen"

Der Ausdruck stammt nämlich aus dem Berlin des 18. Jahrhunderts und bezieht sich auf den Platz, an dem die Siegessäule steht: den Großen Stern. Dort ließ König Friedrich II. - der "Alte Fritz" - kurz nach seiner Krönung eine Reihe von Götterstatuen aufstellen. Spöttisch bezeichnete man diese im Volksmund als die "Puppen des Königs".

Zunehmend machten es sich die Berliner zur Gewohnheit, den Großen Stern im Tiergarten zum Ziel ihrer Spaziergänge zu machen - der Weg bis zu den "Puppen" war von der Stadtmitte aus allerdings recht weit.

Bald bekam die Redewendung "bis in die Puppen" daher die Bedeutung "sehr weit" oder auch "sehr lang". Im Laufe der Zeit bezog sie sich dann nicht mehr nur auf einen weiten Weg, sondern bald - wie auch heute noch - auf eine lange Dauer.

Verwendete Quellen:

  • Redensarten.net: Bis in die Puppen
  • SWR.de: Was weiß man über die Herkunft der Redewendung: "Bis in die Puppen wach bleiben"?
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