Iman, das letzte weibliche Sumatra-Nashorn Malaysias, ist am Samstag auf der Insel Borneo eines natürlichen Todes gestorben. Das teilte die Umweltstiftung WWF mit. Damit ist die Spezies in dem Land ausgestorben. Hoffnung gibt es für das Sumatra-Nashorn noch in Indonesien.

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Der Lebensraum der Sumatra-Nashörner schwand immens, weil der Wald für Palmölplantagen, Papierproduktion und Bergbau in den vergangenen Jahrzehnten gerodet wurde. Zudem wurden zahlreiche Tiere Opfer von Wilderern. Pulverisiertes Horn gilt in vielen asiatischen Ländern als Medizin. Die Weltnaturschutzunion IUCN listet das Sumatra-Nashorn (Dicerorhinus sumatrensis) als vom Aussterben bedroht auf.

Als einzige Nashornart besitzt das Tier eine mehr oder weniger dichte Behaarung. Ursprünglich war es von Assam in Nordostindien über Indochina bis auf die Malaiische Halbinsel und die Großen Sundainseln verbreitet. Erst im Mai war das letzte männliche Sumatra-Nashorn von Malaysia, ein etwa 35 Jahre altes Tier namens Tam, gestorben.

Neue Zuchtstationen in Indonesien

In Indonesien gibt es laut WWF-Schätzungen noch knapp 80 Tiere. Die Umweltstiftung WWF baut nun auf die Sumatra-Nashorn Allianz, in der sie unter anderem mit der indonesischen Regierung und der IUCN zusammenarbeitet. Es sollen unter anderem neue Zuchtstationen in Indonesien entstehen. Ziel sei es, möglichst viele, isoliert lebende und fortpflanzungsfähige Tiere aufzuspüren und sie in diese Schutzzentren umzusiedeln.

"Die Fortpflanzung der Nashörner ist kompliziert. Ihre Fortpflanzungsrate ist sehr niedrig und viele der noch lebenden Tiere sind aufgrund ihrer langjährigen Isolation wahrscheinlich unfruchtbar" erklärt WWF-Leiter Artenschutz Arnulf Köhncke. Daher seien Zuchtprogramme nötig. Später sollten gesunde Bestände in die Wildnis entlassen werden. (awa/dpa)

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