Der Herbst beginnt in Deutschland in jedem Jahr gleich zweimal. Was ist der Unterschied zwischen dem kalendarischen und dem meteorologischen Herbstanfang?

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Der Herbst zählt für einige Menschen zu den schönsten Jahreszeiten. Denn obwohl die Temperaturen sinken, laden fallende Blätter und raschelndes Laub zu malerischen Spaziergängen ist. Oftmals wird auch vom goldenen Herbst gesprochen.

Wann die beliebte Jahreszeit beginnt, ist dabei nicht ganz eindeutig. Denn es gibt einen Unterschied zwischen dem kalendarischen und meteorologischen Herbstanfang. Dieser ist jedoch schnell erklärt.

Der meteorologische Herbstanfang liegt immer auf dem 1. September

Der meteorologische Herbst geht in jedem Jahr vom 1. September bis zum 30. November. Für Meteorologen dauert der Herbst somit alljährlich exakt drei Monate, und das immer zur gleichen Zeit.

Seit dem 19. Jahrhundert und dem Anfang der systematischen Wetteraufzeichnungen ist dies so festgelegt, denn Meteorologen können so Wetterdaten über die einzelnen Monate wie Monatsmittel oder Extremwerte besser auswerten und vergleichen.

Genauso verhält es sich übrigens auch für den Winter-, Frühlings- und Sommeranfang.

Wie wird der kalendarische Herbstanfang berechnet?

Im Jahr 2023 beginnt der kalendarische Herbst in Deutschland am 23. September um 8:49 Uhr. Aber Vorsicht: Das ist nicht in jedem Jahr so. Tatsächlich variiert das Datum des kalendarischen Herbstanfangs. Mal beginnt dieser nämlich am 22., in anderen Jahren wieder am 23. September.

Denn der kalendarische Herbstanfang richtet sich nach dem Sonnenstand. Wenn unser Zentralgestirn exakt senkrecht über dem Äquator steht - und damit Tag und Nacht genau gleich lang sind - beginnt kalendarisch gesehen der Herbst.

Tag und Nacht dauern dann jeweils exakt 12 Stunden, vom Sonnenauf- bis zum Sonnenuntergang.

Darum ändert sich das Datum des kalendarischen Herbstanfangs

Die unterschiedlichen Daten der kalendarischen Herbstanfänge liegen dabei in unserer Zeitrechnung begründet. Denn ein Kalenderjahr dauert 365 Tage, während die Erde aber tatsächlich 365 Tage, fünf Stunden und 49 Minuten braucht, um einmal vollständig die Sonne zu umkreisen.

Diese Differenz wird bekanntlich alle vier Jahre dadurch ausgeglichen, dass der Februar auf 29 statt der gewohnten 28 Tage kommt. Dann spricht man von einem Schaltjahr. Die darauffolgende Tag-und-Nacht-Gleiche verschiebt sich jedoch in der Folge um einen Tag nach vorne – und auch die exakte Stunde des Äquinoktiums verschiebt sich hierdurch.

Eine Tag-und-Nacht-Gleiche kommt zweimal im Kalenderjahr vor. Die erste markiert den Beginn des kalendarischen Frühlings, die zweite den des kalendarischen Herbsts.

Der kalendarische Winter beginnt dann 2023 in Deutschland am 22. Dezember um 04:27. Dies ist der exakte Zeitpunkt der Wintersonnenwende. Dann endet der kalendarische Herbst.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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