Hunderte Elefanten sind in Botswana verendet. Die Behörden haben wochenlang über die Ursache gerätselt. Nun haben sie einen neuen Anhaltspunkt: Cyanobakterien haben die Tiere vermutlich getötet.

Mehr Themen zu Natur & Umwelt finden Sie hier

Die Behörden in Botswana haben Cyanobakterien als wahrscheinliche Ursache für das Massensterben von Elefanten im Land ausgemacht.

Labortests mit Blutproben verendeter Tiere sowie Erd- und Wasserproben hätten ergeben, dass diese Gifte bildenden Mikroorganismen die Tiere im Okavango-Delta im Nordwesten des Landes töteten. Das teilte Mamadi Reuben, der leitende Veterinärbeamte der Wildpark-Behörde, am Montag mit.

Botswana: Insgesamt 330 tote Elefanten gefunden

Manche Arten von Cyanobakterien, auch Blaualgen genannt, bilden potenziell tödliche Giftstoffe. Das kann zum Beispiel Folgen für Tiere beim Trinken aus Gewässern haben, wenn sich die Mikroben dort bei Algenblüten massenhaft vermehren.

In den vergangenen Monaten seien insgesamt 330 tote Elefanten im Okavango-Delta gefunden worden, sagte Cyril Taolo von der Wildpark-Behörde.

Wilderei wurde als Todesursache früh ausgeschlossen, da die Kadaver mit intakten Stoßzähnen gefunden wurden. Noch sei unklar, warum offenbar keine andere Spezies betroffen sei, sagte Reuben.

Todesursache in Simbabwe noch ungeklärt

Das Okavango-Delta ist weltweit wegen der spektakulären Landschaften und reichen Tierwelt berühmt. Botswana im südlichen Afrika hat bisher auf dem Kontinent einen guten Ruf in Sachen Natur- und Tierschutz, löste im Vorjahr aber wegen der Aufhebung des Elefantenjagdverbots Empörung aus.

Im Nachbarland Simbabwe wurden jüngst auch mindestens 22 Elefanten tot aufgefunden. Dort ist die Todesursache noch nicht geklärt. (ff/dpa)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.