Forscher haben elf neue Pinguin-Kolonien in der Antarktis entdeckt. Eine Reise war dafür nicht nötig, sie konnten die Tiere dank Kotflecken auf Satellitenbildern ausfindig machen. Einerseits ein Grund zur Freude bei den Forschern, doch der Blick in die Zukunft bereitet ihnen Sorgen.

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Anhand von Satellitenbildern konnten Forscher elf neue Kaiserpinguin-Kolonien in der Antarktis ausfindig machen. Dank moderner Technik ist es möglich, so detaillierte Bilder aufzunehmen, dass die Experten darauf große rot-bräunliche Guano-Flecken erkennen konnten.

Guano entsteht aus den Exkrementen der Pinguine. Das gibt Aufschluss darüber, wo und wann die Pinguine gebrütet haben. Die Pinguine brüten in der Antarktis unter widrigen Bedingungen: Selbst in der Brutzeit kann es bis zu minus 50 Grad kalt werden.

Die Zahl der Kaiserpinguin-Kolonien in der Antarktis erhöht sich mit den neu entdeckten um ganze 20 Prozent. Nun sind 61 Kolonien bekannt. "Das ist zwar eine gute Nachricht, aber die Kolonien sind klein, sodass sich die Gesamtpopulation nur auf etwas mehr als eine halbe Million Pinguine beläuft", so Peter Fretwell vom British Antarctic Survey (BAS), der die Forschung leitete.

Zwei der neu entdeckten Pinguin-Gruppen überraschten die Forscher besonders: Sie brüteten nicht auf dem Festland der Antarktis, sondern auf Eis, das bis zu 180 Kilometer von der Küste entfernt ist.

Klimawandel bedroht die Pinguine

Trotz der neuen Entdeckung machen sich die Forscher Sorgen um die Zukunft der Pinguine. Sie brüten nah an der Küste, manche wie erwähnt sogar auf dem Meer. Doch genau diese Regionen sind besonders betroffen vom Klimawandel und der damit einhergehenden Eisschmelze. Ihr Lebensraum ist daher bedroht.

Philip Trathan vom BAS erklärt: "Die neuen Brutstätten befinden sich alle an Orten, an denen nach jüngsten Modellprognosen die Kaiserpinguine zurückgehen werden. Diese Vögel sind daher wahrscheinlich die Kanarienvögel im Kohlebergwerk - wir müssen diese Standorte sorgfältig beobachten, da sich der Klimawandel auf diese Region auswirken wird."

In einem nächsten Schritt möchten die Forscher mithilfe von noch genaueren Satellitenbildern die einzelnen Tiere zählen können, um Aufschluss über die Größe der jeweiligen Kolonie zu bekommen.

Verwendete Quellen:

  • British Antarctiv Survey: "Scientists discover new penguin colonies from space"
  • The Guardian: "Throng of new penguin colonies in Antarctica spotted from space"
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