• Kein Schwein gehabt: Am Dienstagabend startete die neue Staffel von ProSiebens Erfolgsshow "The Masked Singer".
  • Gesanglich gab es zum Auftakt zwar keine Sensation, aber immerhin eine andere Überraschung.
  • Denn unter der ersten enttarnten Maske steckte jemand, mit dem wohl niemand gerechnet hatte.
Christian Vock
Eine Kritik
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Läuft bei ProSieben. "The Masked Singer" ist die Vorzeigeshow im Portfolio des Senders aus Unterföhring und sogar so vorzeigbar, dass man die bei solchen Show sonst übliche jährliche Ausstrahlung auf halbjährlich umgestellt hat. Am Dienstagabend startete die Frühjahrsausgabe. So war der Start der neuen Staffel.

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Die Jury von "The Masked Singer"

Nicht nur die Show hat eine Frühjahrs- und Herbstausgabe. Während vor kurzem noch Sonja Zietlow und Bülent Ceylan als feste Mitglieder in der Herbstjury saßen, haben nun Ruth Moschner und Rea Garvey am Ratepult Platz genommen.

An deren Seite saß diesmal Carolin Kebekus und die war ein durch und durch belebendes Element, das dafür sorgte, dass die Suche nicht zu verbissen wurde und hier und da auch mal ein Kalauer fiel.

Als sie zum Beispiel nach dem Auftritt des Dinosauriers nach ihrer Einschätzung gefragt wurde, blieb ihr vor allem die riesige Zahnspange des Dinos im Kopf. Deshalb tippte sie auf den ehemaligen Zahnarzt und 1990er-Eurodance-Künstler Dr. Alban, kippte aber sogleich wieder ihren Tipp, denn "das ist ja alban."

Die Masken bei "The Masked Singer"

ProSieben hatte ja seit Wochen ausreichend Zeit, die zehn neuen Masken vorzustellen und vorstellen zu lassen. Daher war der Überraschungseffekt nicht nur keiner, sondern eher ein Marketingeffekt. Das sollte aber in keiner Weise mindern, was da im Auftrag von ProSieben wieder an Schneiderkunst und Glitzer aufgefahren wurde.

In der Reihenfolge ihrer Auftritte waren das: der Dinosaurier, der Leopard, das Küken, der Flamingo, der Monstronaut, der Stier, das Einhorn, das Quokka, das Schwein und die Schildkröte.

Alles optisch wirklich beeindruckend, nur dass man aus den früheren Kostümen des Monsters und des Astronauten unbedingt den Charakter des Monstronauten erschaffen musste, war ein bisschen überflüssig. Da wäre sicher noch ein bisschen mehr Kreativität übrig gewesen.

Wie lief die erste Show in Staffel 4

Die neue Staffel "The Masked Singer" beginnt mit einem kleinen Stolperstart. Moderator Matthias Opdenhövel fehlte auf dem spiegelnden Studioboden offenbar ein bisschen der Grip und so testete Opdenhövel unfreiwillig den Stretchanteil seiner Hose. Das war aber auch schon fast alles an Unbeabsichtigtem, ansonsten lief die durchchoreografierte Live-Show wie auf Schienen.

Die Favoriten

"Jede Staffel ist eine dabei, die man nicht sehen will." Rea Garveys Urteil nach dem Aufritt des Kükens war eigentlich deutlich genug, doch der Ire machte weiter: "Das ist genau die falsche Art für mich."

In der Tat war der Auftritt des Kükens sehr speziell, als das plüschige Junghuhn Gwen Stefanis "Hollaback Girl" piep-rappte. Trotzdem hatte diese Version etwas.

Das kann man zwar auch vom Rest der maskierten Belegschaft sagen, aber den einen Promi, der alles an die Wand sang, gab es in der ersten Folge nicht. Das war in den drei Staffeln zuvor anders, wenn man an den Astronauten (Max Mutzke), den Drachen (Gregor Meyle) oder gar an das Skelett (Sarah Lombardi) denkt.

Gesanglich am ehesten in Erinnerung bleiben dürften zum Auftakt der Stier mit einem Mix aus David Bowies "Heroes" und "Seven Nation Army" von den "White Stripes", die Schildkröte mit Phil Collins "In The Air Tonight" sowie der Leopard mit Tina Turners "GoldenEye".

Die Tipps der Jury

Es dauerte gerade mal bis zum zweiten Auftritt, bis jemand eine der "No Angels" unter einer Maske vermutete. Ein nicht ganz unbegründeter Verdacht, denn da die ehemalige Girlgroup gerade eine Neuauflage zum Firmenjubiläum feiert, wäre ein Auftritt bei "The Masked Singer" sicher kein Marketing-Nachteil.

Ansonsten waren die Tipps, wie für die erste Folge nicht unüblich, eher wild als fundiert - was einen Treffer natürlich nicht ausschließt: Bill Kaulitz als Flamingo, Joko Winterscheidt als Monstronaut, Lukas Podolski als Stier, Tahnee als Küken, Florian Silbereisen als Schildkröte, Nora Tschirner als das Einhorn oder DJ Ötzi als das Quokka. Mag alles sein oder auch nicht, der häufigste Tipp des Abends lautete aber: "Ich hab' gar keine Ahnung."

Der erste enttarnte Promi ist Kathrin Müller-Hohenstein

In zwei Fünfer-Gruppen traten die Promis auf, aus jeder Gruppe kamen die drei mit den meisten Stimmen direkt in die nächste Show. Aus den restlichen vier Kandidaten (Monstronaut, Flamingo, Einhorn und Schwein) wurde dann via App der Promi bestimmt, der bereits in Folge eins seine Maske lupfen musste.

Am Ende entscheiden sich die Zuschauer für das Schwein. Hier vermutete die Ratejury entweder Senta Berger, Iris Berben oder Maria Furtwängler, die App-Nutzer tippten hingegen auf Evelyn Burdecki, Inka Bause oder Hella von Sinnen. Alles falsch, denn unter der Schweine-Maske steckte ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein.

Das Fazit

Schön, dass man Masken mal wieder in einem angenehmen Zusammenhang sehen kann. Abgesehen davon lief der Auftakt der neuen Staffel "The Masked Singer" ohne große Überraschungen, schließlich funktioniert das Format bei ProSieben wie geschmiert.

Was dagegen überraschte, war der Umstand, dass es gesanglich keine großen Überraschungen gab – zumindest im Vergleich zu den ersten drei Staffeln.

Viele Promis versteckten ihren Gesang hinter viel Getöse und Effekten - oder hielten sich vielleicht absichtlich zurück, um nicht zu viel zu verraten. Sollte das der Fall sein, dürfte es in den nächsten Ausgaben sicher noch bessere Auftritte geben.

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