• Drogen und Corona machen "Goodbye Deutschland"-Auswanderer Rainer das Leben in Florida abermals schwer.
  • Nach vielen Schicksalsschlägen kämpft er um seinen Sohn Leon und um seine Firma.
  • Die VOX-Doku zeigt den Betreiber einer Flugschule zwischen Hoffen und Bangen.

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Rainer Pereira da Silva führt ein Leben wie im Film. Es wäre allerdings ein eher anspruchsvolles Leinwand-Drama - oder eine ganze Drama-Serie. Man möchte Rainer und seiner Familie unbedingt ein Happy End wünschen. Während sich der USA-Auswanderer noch den Kopf zerbricht, wie er seinem Sohn Leon zu einer Zukunft verhelfen kann, droht die nächste Katastrophe der Weltgeschichte auch über seine Existenz hereinzubrechen: die Corona-Pandemie. Auch diese Herausforderung nimmt Rainer an: "Ich bin gewohnt, hart zu arbeiten und mit schwierigen Situationen umzugehen."

Der 49-jährige Mann mit den sorgfältig frisierten Augenbrauen bewohnt ein schönes Haus am Sehnsuchtsort Florida, ist big im business, glücklich verheiratet und hat einen Sohn. Aber was hat er bis dahin für einen langen und beschwerlichen Pfad zurückgelegt - und welche Steine legt das Schicksal ihm nun erneut in den Weg!

Die "Goodbye Deutschland"-Episode steigt damit ein, dass Leon, 21, endlich wieder auftaucht, nachdem er wochenlang abgetaucht war. Das Problem wird zusammengefasst: Leon hat keinen High School-Abschluss und keine Arbeit, stattdessen hat er die falschen Freunde, und die haben Drogen, die auch Leon konsumiert. Der Vater berichtet von "Partys, Alkohol und Drogen im Haus. Sachen sind abhandengekommen" - mittlerweile auch sein Vertrauen in den Sohn.

"Goodbye Deutschland" (VOX): Gerät Rainers Sohn auf die schiefe Bahn?

Als Rainer noch Hückels mit Nachnamen hieß und in Deutschland lebte, adoptierten er und seine Frau Leon als Baby mit fetalem Alkoholsyndrom aus einem russischen Waisenhaus. Leon hat eine Lernschwäche. Weil die Familie sich an einer US-amerikanischen Schule bessere Bedingungen für Inklusion erhoffte, zog sie vor zwölf Jahren nach Florida. "Damit er nicht das Gefühl bekommt, Mensch zweiter Klasse zu sein."

Zwei Jahre später starb Leons Adoptivmutter an Krebs. Rainer musste sich nicht nur eine Existenz im Ausland aufbauen, er war außerdem alleinerziehender Vater eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen.

Ein paar Jahre später änderte sich Rainers Leben erneut: Er verliebte sich auf den ersten Blick in den ungefähr 20 Jahre jüngeren Brasilianer Caleb Pereira da Silva und heiratete ihn in Las Vegas. Rainer nahm einen neuen Nachnamen an, speckte ab, legte sich Tattoos und einen Bart zu - doch gleich bleibt die stete Sorge um Leon. Aktuell befürchtet Rainer, sein Junge könnte in den USA auf die schiefe Bahn geraten.

Das VOX-Team begleitet die kleine Familie nun beim Versuch, die einzige Idee umzusetzen, die Rainer noch für die Zukunft von Leon hat: Er muss weg aus seinem gefährlichen Freundeskreis. Deshalb soll es nun für Leon heißen: "Hello again, Deutschland".

Dort hat Rainer noch eine Speditionsfirma, in der Leon eine Ausbildung zum Nutzfahrzeug-Mechaniker machen soll. Aber je näher die Realisierung des Plans rückt, umso deutlicher werden die Zweifel aller Beteiligten daran. Der Zuschauer ahnt schon: Das wird wohl nichts.

"Ich weiß, wo ich herkomme. Aus einem Alkoholiker-Haushalt ohne Strom"

Was das TV-Publikum auch vorab weiß: Auf Rainer werden bald noch ganz andere Schwierigkeiten zukommen. Zu Beginn der Episode präsentiert er noch stolz sein neuestes Projekt neben seiner erfolgreichen Flugschule: Gemeinsam mit seinem Mann baut er ein Restaurant auf. Da kann er noch nicht ahnen, dass er das "Hangar One" nur zwei Wochen nach Eröffnung wegen Corona wird schließen müssen.

Schließlich kommt alles zusammen: Die Pandemie mit allen einhergehenden Einschränkungen bedroht Rainers Existenz, Caleb leidet an hohem Fieber, doch es gibt keine Möglichkeit, die Ursache dafür zu testen. Mitarbeiter bangen um ihre Jobs, Leon schmeißt das Deutschland-Projekt hin, und mittendrin kämpft Rainer an allen Fronten.

Im Interview erklärt er, woher diese Energie kommt: "Ich weiß, wo ich herkomme. Aus einem Alkoholiker-Haushalt ohne Strom, fließendem Wasser und Lebensmitteln. Ich werde mein ganzes Leben lang angetrieben von der Angst, dass ich da noch mal hin müsste oder kein Geld mehr habe."

Abermals verschwindet Leon und ist nicht erreichbar. Dafür ist Rainer für sich in dieser Hinsicht einen Schritt weiter: "Die Chancen, die der Leon hatte, sind erschöpft." Er gesteht sich ein: "Ich kann ihn nicht einsperren. Natürlich zerreißt mich das innerlich. Ich muss mich dazu zwingen, nichts zu machen."

Trotzdem hatte das VOX-Team zumindest ein vorläufiges Happy End parat: Nach der Lockerung der Restriktionen in Florida feiert das Restaurant noch einmal Eröffnung unter Hygiene-Auflagen, Rainer Seite an Seite mit Caleb. Nach der letzten Szene wird berichtet, Leon sei wieder bei seinem Vater eingezogen und bereit, es noch einmal in Deutschland zu versuchen. Die Daumen sind gedrückt. (tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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