Passend zum Beginn der Olympischen Spiele schleppt sich die Wiederauflage der "Alm" in Folge fünf handlungsunfähig wie ein dehydrierter Marathonläufer Richtung Ziellinie. Nur einmal bekommt das Ganze noch ein bisschen Trash-TV-Flair. Alles, was ProSieben dafür braucht: ein Glas, einen Mittelfinger und einen Benedetto.

Mehr TV- & Streaming-News finden Sie hier

"Wir nähern uns mit Riesenschritten dem großen Finale." Je nach Perspektive kann man die Worte, mit denen Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes in Folge fünf die Zuschauer der "Alm" begrüßt entweder als Drohung oder als frohe Botschaft auffassen. Wobei streng genommen das eine auch zugleich das andere bedeutet. Denn selbst wenn das "große Finale" so wird wie befürchtet, dann ist das Ganze wenigstens bald vorbei.

Macht man nach den bisherigen vier Folgen von "Die Alm" nämlich einmal Unterhaltungskassensturz, fällt aus der gestürzten Kasse nur wenig TV-Amüsement heraus: Die Bewohner zerstören durch Anwenderfehler eine stattliche Anzahl an Äxten, Vivian Schmitt erzählt ein paar Sekunden lang aus ihrem Porno-Nähkästchen und einmal waren die Eier knapp.

Ja, das waren bereits die absoluten Spaßnotgroschen, etwas, das man eigentlich nie anfassen wollte. Kurzum: Unsere Promis sind ihrem Unterhaltungsauftrag bisher nur sehr halbherzig nachgegangen.

Gäbe es da nicht die Casa Benedetto. In Folge Nummer drei ist Benedetto Paterno schwer enttäuscht, als ihn seine "Alm"-Kollegen im Zuge eines Spiels am unehrlichsten und auch als faulsten Bewohner einschätzen.

Als die Moderatoren Christian Düren und Collien Ulmen-Fernandes den Kandidaten die Einschätzungsergebnisse mitteilen, besinnt sich Benedetto einer alten Unterhaltungsgeste: des Stinkefingers. Was Effenberg kann, kann ein Paterno schon lange.

Benedettos Stinkefinger empört Siria immer noch

Zur Erinnerung für alle Trash-TV-Fans, die beim Namen Effenberg zuerst an Claudia Effenberg denken: Es geht um ihren Mann Stefan. Der war mal ein bekannter Fußballspieler, in Erinnerung geblieben ist er aber nicht, weil er so super kicken konnte, sondern wegen anderer Sachen.

Zum Beispiel wegen seiner Spielfeldrandinterviews oder weil er sich ein Tigergesicht auf den Hinterkopf hat rasieren lassen. Vor allem in Erinnerung geblieben ist Stefan Effenberg aber wegen seines Mittelfingers.

Den hatte er nämlich bei der Weltmeisterschaft 1994 in den USA beim Spiel gegen Südkorea einigen deutschen Zuschauern gezeigt. Der damalige DFB-Präsident war daraufhin so pikiert, dass Effenberg erst einmal nicht mehr in der Nationalmannschaft spielen durfte und auch in der deutschen Öffentlichkeit gab es einen riesigen Rummel und viele Diskussionen. Eine kleine Geste mit großer Wirkung.

Und so ist es Benedetto hoch anzurechnen, dass er sich, vielleicht in völliger Unkenntnis, dass es jemanden wie Stefan Effenberg überhaupt gibt, im Dienste der Fernsehunterhaltung zu einer solchen Geste hat hinreißen lassen.

Vor allem Siria war wegen des Stinkefingers empört, gab diesen bei einer Nominierung sogar als Grund dafür an, warum sie Benedetto genommen hat. In Folge fünf kommt diese Empörung nun wieder hervor.

Streit zwischen Siria und Benedetto

Die Gemeinschaft der Unterhaltungsunwilligen sitzt zusammen in der Stube, als Benedetto bei Siria vorstellig wird und ihr seine Gefühlslage mitteilen will. Benedetto glaubt nämlich, dass sie gemeinsame Sache mit Yoncé mache und taktisch vorgehe.

Sein unglaublicher Verdacht: "Sie will gewinnen." Was Benedetto offenbar übersieht: Selbst in Trash-TV-Shows steht gewinnen zu wollen nicht unter Strafe – ist sogar ausdrücklich erwünscht. Es muss ja einen Sieger geben, sonst müsste die Show ewig laufen und das kann ja niemand wollen.

Benedetto findet das trotzdem unsympathisch und so entspinnt sich also ein kleiner Meinungsaustausch zwischen Siria und Benedetto, bei dem auch wieder der Einsatz des Mittelfingers zur Sprache kommt. Je weiter die Meinungen auseinanderliegen, desto lauter werden die Stimmen und desto aggressiver die Stimmung.

Und gerade, als Siria eine Flasche vom Tisch holt, greift Benedetto zu einem Glas und macht eine kurze Hebebewegung mit den Worten: "Halt die Fresse, ich bitte dich! Ich schmeiß jetzt gleich die …" Was direkt danach passiert, ist nicht mehr zu sehen, aber offenbar ist man sich einig, dass man sich nicht einig ist.

Gar nicht auszudenken, wenn Stefan Effenberg damals ein Glas in der Hand gehabt hätte. Mit einem: "Mal was ganz anderes: Mein Geschlechtsteil juckt", lässt Eddy Kante die Luft aus der aufgeheizten Diskussion.

"Die Alm": Eddy Kante und Bendetto Paterno müssen gehen

Auch wenn man sich natürlich nicht wünscht, dass jemand selbst in einer solchen Show irgendwie zu Schaden kommt, hatte die Auseinandersetzung zwischen Benedetto und Siria fast schon wieder etwas von klassischem Trash-TV-Niveau. Insbesondere nach der bisherigen Ereignisarmut.

Doch die sollte schneller wieder da sein als man langweilig sagen kann: Die Promis machen Butter., Eddy erzählt, wie er bei der Bundeswehr zum Fahrlehrer gemacht werden sollte und Vivian Schmitt plaudert aus, dass sie gerne zur Polizei gegangen wäre, dann aber doch Pornodarstellerin wurde. Kann man jetzt darüber denken, was man will.

Keine Gedanken bezüglich der Alm müssen sich von nun an Eddy und Benedetto machen. Bei der Nominierung und bei der Hinauswahl fallen nämlich diese beiden Namen und so fliegen am Ende auch Bendetto und sein Mittelfinger aus einem Team. Damit enden dann aber auch schon die Gemeinsamkeiten mit Stefan Effenberg.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.