Es hat bis Folge drei gedauert, doch nun lassen die Damen beim "Bachelor" endlich die Masken fallen. Schluss mit Friede, Freude, Eierkuchen, jetzt geht es in den Ring! Und die gestrige Folge war ein Parade-Beispiel für die hohe Kunst des Trash-TV-Zickenkrieges. Nur eine Dame wollte partout nicht in die Schlacht ziehen.

Christian Vock
Eine Glosse

Folge drei des neuen "Bachelors" und endlich geht es richtig los. Wie meinen? Nein, nicht mit Romantik. Ich bitte Sie! Wir sind doch hier nicht beim "Traumschiff". Mit dem zarten Erwachen der Liebe zwischen Leonard und der Frau seines Herzens, fragen Sie? Nun ist aber gut, reißen Sie sich doch mal zusammen!

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Was ist los mit Ihnen? Glauben Sie wirklich, RTL macht das ganze Tamtam, damit Sie zusehen können, wie ein XY-Chromosomenpaar sein passendes Doppel-X findet? Wenn Sie Romantik wollen, dann gehen Sie doch Rosamunde Pilcher gucken. DAS – IST – "BACHELOR"! Hier lauert die Liebe nicht hinter der nächsten Düne, hier muss man sich den Weg zum Herzbuben frei boxen.

"Ich finde das scheiße von dir"

Das Volk will schließlich was sehen: Bambule, Krieg, Kloppe, von mir aus auch Kasalla. RTL hat das kapiert und liefert endlich das, was es seit zwei Folgen erahnen hat lassen. Nicht umsonst wurde die arme Sandra da bereits als Bösewicht aufgebaut. Jetzt kommt RTLs Weitsicht zum Tragen und die Schlacht beginnt. Stell Dir vor, es ist Bachelor und niemand macht Krieg, kennt man ja den Spruch.

Sandra jedenfalls kennt ihn und schnürt gleich ihr Marschgepäck. Schließlich hat sie wegen der vergangenen Nacht der Rosen noch ein Hühnchen mit der Saskia zu rupfen. Saskia ist die eine da, Sie wissen schon. Die immer so .... Und Sandra die andere. Oder umgekehrt, spielt keine Rolle.

Die Saskia jedenfalls hatte dem Bachelor gesteckt, dass die Sandra erschrocken war, dass er bereits ein Kind hat. So was macht man aber auch nicht! Also eigentlich macht man es schon, schließlich hat RTL die Damen ja für so was geholt.

Sandra und Saskia jedenfalls sind sich ihrer Verantwortung diesbezüglich bewusst: "Ich finde das scheiße von dir, du kennst mich doch gar nicht," empört sich Sandra über Saskias Petzerei. Saskia, nicht faul, kontert sofort: "Das, was ich kennengelernt hab', reicht mir." Ja, meine Damen "Bachelor" ist die Fortsetzung der Politik, nur mit anderen Mitteln.

"Der Bachelor 2016": Wer Gefühle hat, soll zum Arzt

Das denkt sich auch die agile Vivi und macht sich während der gemeinsamen Fitness-Übungen mit dem Bachelor gleich an selbigen ran. Das sieht nach einer wirklich guten Strategie aus, doch nach der ersten Tuchfühlung gesteht Vivi plötzlich vor der Kamera: "Mein Gefühl wird immer mehr." Was ist da los, Vivi? Jetzt nicht im Angesicht des Feindes schwach werden. Einen Mann sucht man nicht im Fernsehen; hier geht es um Zickenkrieg, nicht um Gefühle. Wenn die immer mehr werden, dann geh' zum Arzt!

Soll sich mal ein Beispiel an Daniela nehmen, die junge Dame. Die weiß, wie man einen Flächenbrand in der Mädelsvilla entfacht. Schnappt sich beim Gruppen-Date auf der einsamen Insel doch glatt den Leonard und verbringt so viel Zeit wie möglich mit ihm. Die traut sich was, mein lieber Scholli. Und dann schenkt sie dem Leonard auch noch ein selbstgebasteltes Puzzle.

Doch vor der Kamera knickt die raffinierte Daniela dann plötzlich ein: "Das Ziel ist auf jeden Fall, den Leonard für sich zu gewinnen und möglichst viel Zeit mit ihm zu verbringen. Aber es gibt keine Strategie, bei der man mit allen Mitteln um etwas kämpft. Und ich sowieso nicht." Wie bitte? Keine Strategie? Nicht mit allen Mitteln kämpfen? Die wird doch nicht wirklich den Leonard ..? Unfassbar. Amateurin.

"So etwas kann man auch nicht vergessen"

Doch ganz offensichtlich verbringt sie die Zeit mit dem Bachelor tatsächlich nur, weil sie sich ein bisschen in ihn verguckt hat und nicht, um die anderen Damen zu ärgern. Denn als Franzi ("Ich hab' sie so unterschätzt") und ein paar andere sich echauffieren, dass sie ihretwegen kaum Zeit mit Leonard hatten, knickt Daniela komplett ein und entschuldigt sich reumütig. Muss man sich mal vorstellen! Daniela, diese Trash-TV-Kriegsdienstverweigererin!

Und als wäre das nicht genug, knuddelt sie am nächsten Tag einfach so ihre Konkurrentinnen zur Versöhnung: "Wisst ihr, wie ich das brauche, mal so eine Umarmung?" Was soll denn dieses Harmonie-Geblubber? Was ist los mit dir, Mädchen? Hat denn niemand von RTL vorher mit dir geredet? Die wollen hier keine Umarmung, die brauchen Feindschaften. Frag doch mal Sandra und Saskia, die haben das verstanden. Meine Güte, "Der Bachelor" ist doch echt keine Raketenwissenschaft.

Die liebe Franzi ist da einen Schritt weiter. Während Daniela noch glaubt, dass nun alles wieder gut ist, legt sie nach: "Offiziell haben wir es geklärt. Aber trotzdem bleiben Narben. So etwas merkt man sich einfach und so etwas kann man auch nicht vergessen."

Genau, eine "Bachelor"-Kandidatin verzeiht, aber sie vergisst nicht. Da hat jemand sein "Trash für Dummies" ganz genau gelesen. Das Schlachtfeld verlassen müssen am Ende Kathrin, Dina und Steffi. Die hatten das Buch wohl gar nicht erst im Reisegepäck.

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