Ihre größten Skandale liegen lang hinter ihr, die größten Erfolge auch. Heute sorgt Madonna nur noch für Kopfschütteln. Am 16. August feierte die Queen of Pop ihren 62.Geburtstag ­­­– würdevolles Älterwerden sieht anders aus.

Anja Delastik
Eine Kolumne
Diese Kolumne stellt die Sicht von Anja Delastik dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Jenseits der 60 scheint es zwei Arten von Promis zu geben: Jene, die in Würde altern und jene, denen dies nicht gelingt.

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Zur ersten Kategorie werden häufig Stars wie Isabella Rossellini (68), Emma Thompson (61), Sigourney Weaver (70), Bruce Springsteen (70), Susan Sarandon (73), Pierce Brosnan (67), Meryl Streep (71), Denzel Washington (65), Helen Mirren (75), Sting (68) oder Diane Keaton (74) gezählt.

Als Prototyp des "Bad Agers" hingegen, gilt vor allem eine: Pop-Ikone Madonna. Am 16. August wird die Queen of Pop 62 Jahre alt. Doch schon seit einigen Jahren wirft man der amerikanischen Künstlerin vor, denkbar schlecht mit dem Älterwerden klar zu kommen.

Zahlreiche Beauty-OPs, sexy Klamotten, jüngere Lover, exzessiver Sport: All das gilt als peinlich für eine Frau dieses Alters und Beweis für diese These. Sicher, Älterwerden ist generell kein Zuckerschlecken ­und im Showbusiness muss es die Hölle sein.

"In Würde altern" ist nichts als eine Floskel

Menschen, die mit 60+ mit sich und ihrem Leben zufriedener sind, als sie es mit 20 oder 30 waren, sind dies aber sicher nicht, weil sie jünger, straffer oder besser aussehen als ihre Altersgenossen.

Darum sollte die Frage, ob jemandem das Älterwerden "in Würde" gelingt, auch nicht an Klischees und Oberflächlichkeiten wie Aussehen, Kleidung oder Lifestyle festgemacht werden. Sonst müssten wir uns womöglich ab 60 alle in Rentner-Beige kleiden und Schlager hören. "In Würde altern" ist dann nichts weiter als eine hohle, nichtssagende Floskel.

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Überhaupt ist es doch viel erstrebenswerter (und lustiger!), entspannt zu altern. Das sieht auch das Aushängeschild des "würdevollen Alterns", die britische Schauspielerin Helen Mirren so. Aufgrund eines Paparazzi-Fotos, das sie mit damals 66 Jahren im Bikini am Strand zeigte, wurde ihr von einem Fitnessstudio der Titel "Body des Jahres" verliehen.

Darauf angesprochen sagte sie in einem Interview, sie hätte darauf nur den Bauch eingezogen. Doch es sei gut, dass anerkannt werde, dass man nicht perfekt sein müsse.

Wen interessieren 27-jährige Lover von Madonna?

"Wenn du ein bestimmtes Alter erreicht hast, erkennst du, dass das Leben endlich ist", sagt der britische Musiker Sting. "Du kannst deprimiert darüber sein, oder du kannst sagen: 'Ich werde jede Minute maximal ausschöpfen.'" Und wenn für jemanden Hyaluron-Injektionen, laszive Posen, 27-jährige Lover und ein Hardcore-Fitness-Programm dazu gehören? Wen interessiert's?!

Deshalb sollte man Madonna heute zum Geburtstag nicht wünschen, "in Würde" zu altern, sondern ein bisschen entspannter älter zu werden. Dann hört sie vielleicht auch endlich auf, krude Corona-Verschwörungstheorien zu verbreiten und damit Leben zu gefährden. Denn das ist wirklich mehr als peinlich für eine Frau dieses Alters.

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