• Nach zwei Jahren Corona-Pause war die Vorfreude auf die erste Gamescom vor Ort in Köln groß.
  • Das Fazit der Messe: rund 265.000 Besucher, viele neue Spiele und glückliche Gewinner der Gamescom Awards.
  • Dennoch waren es weniger Besucher als vor der Pandemie.

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265.000 Besucher aus 100 Ländern, 25.000 davon Fachbesucher, trafen auf 1.100 Aussteller aus 53 Ländern - das klingt zunächst nach einem vollen Erfolg für die erste Gamescom, die nach zwei Jahren Pandemie-Pause wieder ihre Publikumspforten öffnete. Allerdings bedeutet es auch einen Besucherschwund: Bei der letzten Gamescom vor Corona im Jahr 2019 waren rund 100.000 Menschen mehr zu Gast.

Hat die Pandemie-Pause den Menschen im Allgemeinen die Lust auf Aktivitäten außerhalb der eigenen vier Wände genommen? Machen sich die Menschen Sorgen vor Ansteckungen bei Live-Begegnungen? Hat sich die Spiele-Community zu stark daran gewöhnt, Events online zu verfolgen? Waren die Ticket-Preiserhöhungen zu hoch? Oder lag es daran, dass manche großen Namen diesmal nicht vor Ort waren? Mit der Abwesenheit von Activision Blizzard, EA, Nintendo und Sony fehlten einige der größten Publikumsmagneten. Kritiker bemängelten zudem, dass allgemein weniger neue Spiele zum Anspielen geboten wurden als sonst üblich.

Alles in allem sei die Messe jedoch ein Erfolg gewesen, analysiert Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse. "Die Gamescom war dieses Jahr internationaler denn je. Insgesamt ist das ein klares Zeichen aus Köln in die ganze Welt, dass der Messeplatz Deutschland zurück ist".

"Nach über zwei Jahren mit ausschließlich digitalen Events war die Freude über echte Treffen bei Branche und Community riesig", resümiert auch Felix Falk, Geschäftsführer des Branchen-Verbandes game. Auch das Interesse der Politik an der Messe sei stärker denn je, so Falk.

Highlights und Sieger

Immerhin: Die Auftaktveranstaltung "Opening Night Live" war mit 2.000 Gästen ausverkauft, obwohl ein Ticket 29 Euro kostete. Ebenfalls ein Lichtblick: Durch die Abwesenheit mancher Global Player war noch mehr Raum, die kleineren Studios zu entdecken: Das flächenmäßig größte Areal der Gamescom war diesmal die Indie Arena Booth, wo Indie-Studios sich einem großen Publikum zeigen konnten. Auch das Interesse der Streamer und Influencer war spürbar. Zudem zeigten die Besucher reges Interesse, ihre Video-Stars live zu sehen.

Das Wichtigste für Spieler sind natürlich die Einblicke in kommende Highlights. Zu den Höhepunkten der Messe gehörte die Ankündigung des Zombie-Games "Dead Island 2", das im Februar 2023 erscheinen soll. Wer es geruhsamer mag, konnte stattdessen mit dem Freizeitpark-Aufbauspiel "Park Beyond" auf der Messe Achterbahn-Strecken bauen.

Passend zum Veranstaltungsort spendierte Microsoft seinem "Flight Simulator" ein erstes City-Update - mit einer grafisch aufgehübschten Stadt Köln, die man aus der Vogelperspektive betrachten kann. Ebenfalls mit Spannung beobachtet wurden News zu "The Calisto Protocol", "The Outlast Trials", "Atlas Fallen" und "The Lords of the Fallen".

Die Gewinner des Gamescom Awards

Der Abräumer der Gamescom Awards war mit drei Auszeichnungen "Lies of P" des südkoreanischen Studios Neowiz in den Kategorien "Bestes Action Adventure", "Bestes Rollenspiel" sowie als "Most Wanted Sony PlayStation Game". Zwei Preise gingen jeweils an "Metal: Hellsinger" der Norweger Funcom ("Most Wanted PC Game" und "Bestes Action-Spiel") und "Inkulinati" von Daedalic ("Bestes Indie-Spiel" und "Most Original Game").

Kalypos Media gewann mit "Ixion" den Award für das "Beste Strategie-/Simulationsspiel", THQ Nordic stellte mit "AEW: Fight Forever" das "Beste Sportspiel". Kein Spiel, aber ein Zeichen: Mit dem "Heart of Gaming Award" zeichnete die Jury die Solidarität der Branche mit der Ukraine aus.

Weitere Awards:

  • Most Wanted Microsoft Xbox Game: "The Last Case of Benedict Fox" (Rogue Games; USA)
  • Most Wanted Nintendo Switch Game: "Tin Hearts" (Wired Productions; UK)
  • Best Family Game: "Paper Trail" (Newfangled Games, UK)
  • Best Multiplayer Game: "Warhammer 40.000: Darktide" (Fatshark, Schweden)
  • Best Ongoing Game: "Sea of Thieves" (Microsoft, USA)
  • Best Booth: Bandai Namco Entertainment (Japan), Halle 7
  • Best Trailer: "Hogwarts Legacy" (Warner Bros. Games, USA)
  • Gamescom goes green award: Ukie (UK)
  • Best Line-up: Plaion (Deutschland/Österreich)

Übrigens: Im Gegensatz zur Gamescom hat die Entwicklerkonferenz Devcom, die direkt vor der Spielemesse stattfand, als Live-vor-Ort-Event um zehn Prozent zugelegt. Rund 3.500 Fachbesucher besuchten die etwa 120 Vorträge und Termine direkt in Köln oder online.

Wer schon mal seinen nächsten Besuch auf der Gamescom planen möchte: Im Jahr 2023 findet die Messe vom 23. bis 27. August in Köln statt. Die Eröffnungsshow Opening Night Live ist für den 22. August 2023 angesetzt.


  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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