Netflix, Amazon, Apple TV+, Disney+ und Co.: Das sind die Streaming-Highlights der kommenden Woche - mit der Lebensbilanz von Hollywoodstar Michael J. Fox und einer Disney-Serie, die die Geschichte Anne Franks in einem neuen Licht zeigt.

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Für viele Film- und Serienfans sind Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+, WOW und Co. längst das bessere Kino. Mit hochkarätig besetzten Film-Highlights und spannenden Serien machen die Streamingdienste ihrem Ruf regelmäßig alle Ehre. Welche Produktionen in der kommenden Woche eine Sichtung im Heimkino wert sind, verrät die Übersicht.

Während bei Apple TV+ Michael J. Fox sein bewegtes Leben reflektiert, beleuchtet Disney+ in einer neuen Dramaserie einen bislang größtenteils vernachlässigten Aspekt des Schicksals von Anne Frank.

"Still: A Michael J. Fox Movie", Apple TV+

Michael J. Fox war bereits auf dem Hollywood-Thron, nach seiner frühen Parkinson-Diagnose mit nur 29 Jahren aber auch schon ganz unten. Regisseur Davis Guggenheim lotet in seinem bewegenden Dokumentarfilm "Still: A Michael J. Fox Movie" beide Extreme aus - und alles, was im bewegten Leben des Schauspielers dazwischen lag. Schildern darf seine Sicht auf die Dinge zuallererst der Protagonist selbst, in einer Mischung aus aktuellen Interviews, Filmszenen und Kommentaren zu selbigen sowie einigen nachgestellten Szenen.

Fox und seine Familie gewährten dem Filmemacher erstaunlich privaten Zugang. Den nutzt Guggenheim, um Fox trotz seiner misslichen Lage als unverbesserlichen Optimisten darzustellen.

Und doch ist der ergreifende Dokumentarfilm keine reine Lobesarie auf den begabten Mimen, sondern zeigt auch die Schattenseiten in seinem Leben. Alkoholsucht, Fox' Hadern mit dem Schicksal und das Verstecken vor Problemen finden in "Still: A Michael J. Fox Movie" (ab 12. Mai) Apple TV+ auch Widerhall.

"Ein Funken Hoffnung - Anne Franks Helferin", Disney+

Von einem normalen Leben kann für Familie Frank im Juli 1942 keine Rede mehr sein. Um den Fängen der Nationalsozialisten zu entkommen, findet die jüdischstämmige Familie Unterschlupf in einem Amsterdamer Hinterhaus. Das Mädchen Anne Frank hält die Erfahrungen in ihrem beklemmenden Umfeld in einem Tagebuch fest. Nach Ende des Krieges veröffentlicht ihr Vater Otto Frank das Zeitzeugnis, das bis heute als Mahnmal nationalsozialistischen Terrors gilt.

Nun wird das Schicksal des jungen Mädchens und ihrer Familie auch in das Zentrum einer Serie gerückt - wenngleich aus ungewohnter Perspektive. Die Dramaserie "Ein Funken Hoffnung - Anne Franks Helferin" erzählt von Miep Gies, jener Frau, die der Familie Frank Unterschlupf vor den Nazis gewährte.

"Als wir von Miep Gies' beeindruckender Geschichte hörten, hat sie uns sofort gepackt und bewegt", begründet Carolyn Bernstein von National Geographic die Entscheidung, der "alltäglichen Superheldin" eine Serie zu widmen. Das überzeugende Ergebnis, das trotz der dramatischen Handlung nie in überzogene Tragik verfällt, gibt es bei Disney+ zu sehen.

"Silo", Apple TV+

Im Selbstverlag mitten auf die Bestsellerliste der "New York Times" - das muss man erst einmal schaffen. Doch Autor Hugh Howey traf 2013 mit seiner dreiteiligen "Silo"-Romanreihe offensichtlich den Nerv der Zeit. 20th Century Fox sicherte sich damals auch umgehend die Filmrechte. Brancheninsider spekulierten umgehend auf eine zeitnahe Umsetzung fürs Kino und handelten große Namen wie Ridley Scott auf Produzentenebene. Doch daraus wurde nichts. Stattdessen wechselten die Rechte immer wieder den Besitzer, bis sie 2021 bei Apple landeten.

Mit reichlich Verspätung erfährt der dystopische Verschwörungsthriller nun doch noch seine Weihen - als Serie. In zehn Folgen skizziert "Silo" das monotone Leben der letzten 10.000 Menschen. Nach einer folgenschweren Seuche leben sie tief unter der Erde, im titelgebenden Silo. Nachfragen, weshalb sie das tun oder was wirklich "draußen" passiert, lässt das Unterdrückerregime nicht zu. Nach einem persönlichen Verlust pfeift Ingenieurin Juliette (Rebecca Ferguson) aber auf die Einschüchterungsversuche - mit gefährlichen Konsequenzen.

Mal spannend, mal philosophisch zieht die Dystopie von Showrunner und Drehbuchautor Graham Yost (Emmy-prämiert für "The Pacific") das Publikum in eine klaustrophobische Untergrundwelt. Zu sehen gibt es die Sci-Fi-Serie ab 5. Mai bei Apple TV+.

"Zwei Seiten des Abgrunds", RTL+

Sieben Jahre ist es her, dass Polizeibeamtin Luise Berg (Anne Ratte-Polle) ihre Tochter durch ein Gewaltverbrechen verlor. Fertig geworden ist Luise mit dem Verlust aber noch immer nicht. Als sie dem verurteilten Täter Dennis Opitz (Anton Dreger) bei einem Einsatz zufällig über den Weg läuft, bricht erneut eine Welt für die Polizistin zusammen. Der einst übergewichtige Sonderling hat sich in der Haft zum selbstbewussten Mann entwickelt und wird nach seiner frühzeitigen Freilassung als resozialisiert angesehen. Aber ist er das wirklich?

In der Thrillerserie "Zwei Seiten des Abgrunds" machte RTL+ erstmals gemeinsame Sache mit Warner und HBO. Dass die zwei renommierten Serienschmieden mitwirken, macht sich besonders in der düster-atmosphärischen Optik bemerkbar, in der der Handlungsort Wuppertal in Szene gesetzt ist.

Obendrein glänzt Hauptdarstellerin Anne Ratte-Polle in der Rolle der stoischen Einzelgängerin, die Erinnerungen an Kate Winslets Auftritt in der hervorragenden HBO-Produktion "Mare of Easttown" aufkommen lässt. Ab 8. Mai hat RTL+ die Thrillerserie "Zwei Seiten des Abgrunds" im Angebot.

"Air - Der große Wurf", Prime Video

1984 sieht es für den Sportartikelhersteller Nike nicht gut aus. Die Konkurrenz um Adidas und Converse ist besonders in der Basketballsparte enteilt. Doch dann schwingt sich Sonny Vaccaro (Matt Damon) zu einer ziemlichen irren Idee auf: Ihm ist das Basketballtalent Michael Jordan ins Auge gestochen. Trotz aller Bedenken seines Chefs Phil Knight (Ben Affleck) reist Sonny nach North Carolina, um die Familie des jungen Korbjägers von einem Exklusivdeal zu überzeugen - und den Grundstein der Marke "Air Jordan" zu legen.

Heute sind "Air Jordans" auf der ganzen Welt bekannt, mitunter werden haarsträubende Summen für besonders seltene Sneaker gezahlt. Die Ursprünge des globalen Hypes verpackt Regisseur und Hauptdarsteller Ben Affleck in "Air - Der große Wurf" in eine sehr amerikanische Unternehmergeschichte.

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Der prominent besetzte Film liefert bei allen humoristischen Einschüben auch historische Akkuratesse. Obwohl Michael Jordan nicht als Rolle besetzt ist, fungierte der Sportheld als Berater für den Film, der ab 12. Mai bei Prime Video zum Abruf bereitsteht.  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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