• Es gibt kein offizielles Protokoll für Begegnungen mit der Queen, aber eine Art tradierten Königshaus-Knigge.
  • Dazu gehören immer noch der Knicks und erst zu sprechen, wenn man angesprochen wird.
  • Zudem gibt es ein paar No-Gos, die selbst erfahrenen Staatsgästen fast zum Problem wurden.

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Nur wenige Menschen kommen in ihrem Leben in die Verlegenheit, sich überlegen zu müssen, welchen Small-Talk sie mit der Queen machen sollen. Aber falls es doch einmal passieren sollte, gibt es ein paar Gepflogenheiten zu beachten - wie auch sonst bei einer Begegnung mit Königin Elisabeth II. oder einem anderen Mitglied des britischen Königshauses.

1. Was zieht man an?

Das hängt - ganz schlicht - vom Anlass ab, zu dem man die Queen trifft. So gibt es zum Beispiel für das alljährliche Trooping the Colour, dieses Jahr am 2. Juni, bei dem der Geburtstag der Queen gefeiert wird, einen bestimmten Dresscode. Jeans, Sandalen und Shorts sind nicht gestattet, Männer tragen einen Anzug und lange (Stoff)Hosen, Frauen Kleider oder Röcke und Blusen. In unserem Live-Ticker können Sie die Feierlichkeiten zum Thronjubiläum der Queen und zu "Trooping the Colour" mitverfolgen.

2. "Hello, hi!“ - oder: Was sagt man zur Begrüßung?

Bei einer Begegnung mit der Queen gilt: Man spricht erst, wenn die Queen einen anspricht - alles andere wäre unhöflich. Die geeignete Ansprache zum Gesprächseinstieg wäre "Her Majesty", danach würde es mit "Ma’am" weitergehen, erklärte uns die Adelsexpertin Anika Helm. Im Fall von William oder Kate wären es "His/Her Royal Highness" und dann "Sir" oder "Ma’am". Ebenfalls gewünscht: der Knicks bei Frauen und ein leichtes Kopfneigen bei Männern, wenn sie der Queen begegnen.

Small-Talk mit der Queen sollte wirklich eher small sein. "Es empfiehlt sich, keine politisch oder sonstwie brisanten Themen aufzubringen", sagt Helm. Ein kleines Kompliment wäre geeignet oder eine persönliche, aber nicht zu persönliche Bemerkung. "Ich würde mich zum Beispiel vorher erkundigen, ob eines ihrer Rennpferde gerade erfolgreich war und wenn ja, würde ich dazu beglückwünschen", sagt die Adelsexpertin.

3. Warten, bis alle am Tisch sind

Ist man zu einem Dinner eingeladen, ist wichtig: Man setzt sich erst, wenn die Queen sich setzt, und man fängt erst an zu essen, wenn die Queen es tut. Der Nachahmungsansatz ist grundsätzlich kein schlechter: Sie spricht, man selbst spricht. Sie reicht die Hand, man reicht die Hand. Sie setzt sich, man setzt sich. Sie speist, man speist.

Auch: Sie verlässt das Fest, man verlässt das Fest - nicht unbedingt unmittelbar nach ihr, aber auf keinen Fall vor ihr.

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4. Don’t turn your back on her

Vor oder nach dem Essen geht man mitunter ein paar Schritte zusammen. Dann sei es wichtig, sagt Anika Helm, dass man zwar mit der Queen Schritt halte, aber nicht vor ihr herlaufe. Überhaupt sei eine wichtige Regel: Drehe der Queen nie den Rücken zu.

5. Umarmen? Eher nicht, es sei denn Sie sind Michelle Obama

Bis auf den Handschlag, so er denn angeboten wird, möchte die Queen normalerweise nicht weiter berührt werden. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, wie der Fall Michelle Obama aus dem Jahr 2009 zeigt.

Ein anderer prominenter Gast aus den USA hat einige Jahre später ebenfalls für Irritationen gesorgt: Donald Trump, seinerzeit Präsident der USA. Von ihm hieß es, er habe die Queen warten lassen. Dann hieß es (von ihm), die Queen habe ihn warten lassen. Die BBC sah sich den Vorfall damals genau an und stellte fest: Niemand hat irgendwen warten lassen.

Die Aufregung um den Vorfall zeigt aber: Man sollte die Queen bei einer Verabredung wirklich nicht warten lassen. (Und übrigens auch andere Menschen nach Möglichkeit nicht.)

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6. Ist das Protokoll bei der Queen besonders streng?

"Man kann vielleicht sagen, dass sie, ebenso wie Prinz Charles, in diesem Punkt mehr Wert auf Tradition legt als etwa William und Kate", sagt Anika Helm. Von Kate sei zum Beispiel bekannt, dass sie nicht selten sage, man solle sie einfach mit ihrem Vornamen ansprechen. "Das Königshaus ist da auch in einem kleinen Zwiespalt: Einerseits will man zeigen, dass man nahbar ist, andererseits die Tradition nicht aufgeben", erklärt die Adelsexpertin.

Die jüngere Generation der Royals scheint da etwas lockerer zu sein - auch wenn von Michelle Obama, zum Protokoll beim Einstiegen ins königliche Auto, folgender Satz der Queen überliefert ist: "Ach das ist alles Unsinn. Steigen Sie einfach ein."

Verwendete Quellen:

  • Interview mit der Adelsexpertin Anika Helm
  • Website der Royals
  • Website der Household Division
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