Josef "Sepp" Lenz ist tot. Der Entdecker und Förderer von Georg Hackl starb im Alten von 89 Jahren. Er hatte fast 30 Jahre lang die deutschen Rennrodler betreut. Ein Unfall 1993 sorgte für einen großen Einschnitt in Lenz' Leben.

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Der deutsche Rodelsport trauert um Josef "Sepp" Lenz. Wie der SID aus Familienkreisen erfuhr, ist der langjährige Bundestrainer bereits am vergangenen Donnerstag verstorben. Lenz, der fast 30 Jahre lang die deutschen Rennrodler betreut hatte und mit ihnen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften 96 Medaillen (31 goldene) gewann, wurde 89 Jahre alt.

Lenz galt unter anderem als Entdecker und Förderer des dreimaligen Olympiasiegers Georg Hackl. 1962 holte er als aktiver Rodler unter anderem den EM-Titel im Einsitzer. Ein schwerer Trainingssturz im Doppel bei den Winterspielen in Innsbruck 1964 beendete die Karriere des damals 29-Jährigen, zwei Jahre später startete er seine Trainerlaufbahn. Auch als Bahnarchitekt und Eismeister zeigte Lenz großes Talent, er galt als "Rodel-Vater vom Königssee".

Schwerer Unfall verändert Lenz' Leben

Am 16. Dezember 1993 veränderte ein Unfall in der Eisrinne sein Leben. Bei Ausbesserungsarbeiten an der Winterberger Bahn wurde der damals 58-Jährige von einem 110 km/h schnellen Schlitten erfasst und verlor den Unterschenkel.

"Das Leben geht weiter, es hätte schlimmer kommen können", sagte Lenz über diesen Tag. Nur zwei Monate später stand er als Bundestrainer bei den Olympischen Spielen in Lillehammer an der Eisbahn und führte die deutschen Athleten zu drei Medaillen. Bis zuletzt noch besuchte Lenz die Eisbahn am Königssee, an deren Bau er maßgeblich beteiligt war, oft und gerne. "Zum Nachschau'n", wie er sagte. (sid/ska)

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