Wie schon zum Auftakt spielt Angelique Kerber beim Saisonfinale in Singapur auch gegen die Japanerin Naomi Osaka drei Sätze. Diesmal entscheidet die Wimbledonsiegerin das Duell für sich. Die Entscheidung über das Weiterkommen fällt am Freitag.

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Deutschlands Tennis-Star Angelique Kerber hat sich dank ihrer Willensstärke beim Saisonfinale zurückgemeldet und spielt am Freitag um den Halbfinaleinzug. Mit dem umkämpften 6:4, 5:7, 6:4 in einem spannenden Duell mit US-Open-Siegerin Naomi Osaka schaffte die Topgesetzte am Mittwoch in Singapur ihren ersten Sieg. Auch ohne einen Trainer wehrte sich die Wimbledonsiegerin damit zwei Tage nach dem verpatzten Auftakt bei den WTA Finals vorerst erfolgreich gegen das drohende Vorrunden-Aus - und war erleichtert.

"Denke, wir haben beide auf einem sehr hohen Level gespielt"

"Ich denke, wir haben beide auf einem sehr hohen Level gespielt", sagte die dreimalige Grand-Slam-Siegerin nach anstrengenden zweieinhalb Stunden. "Ich habe gut angefangen. Ich hatte im zweiten Satz meine Chancen gehabt, aber sie hat unglaublich gespielt. Es ist einfach großartig, so ein tolles Match gewonnen zu haben."

Im zweiten Abschnitt hätte Kerber bei 5:4 und eigenem Aufschlag die Partie bereits für sich entscheiden können, Osaka war in dem Moment aber zu gut. Anders als gegen Kiki Bertens konnte die 30-jährige Kielerin diesmal aber eine Dreisatz-Niederlage abwenden - am Ende auch dank ihrer Konstanz und zahlreicher Fehler von Osaka.

Zum Vorrunden-Abschluss wird die Nummer zwei der Welt von der früheren US-Open-Siegerin Sloane Stephens gefordert. Das Saisonfinale wird in einem für die Tennis-Damen ungewohnten Modus ausgetragen. Statt in K.o.-Runden treten die besten acht Spielerinnen zunächst in zwei Vorrundengruppen an, die Erste und Zweite jeder Gruppe erreichen die Vorschlussrunde.

Trainer-Thema erst nach Turnier wieder von belang

Erst nach dem Turnier soll das Trainer-Thema für Kerber wieder in den Fokus rücken. Während der WTA Finals als letztem Turnier der Saison wollte die Kielerin die Suche nach einem Nachfolger für Wim Fissette ausblenden. Der 38 Jahre alte Belgier hatte Kerber zum Wimbledonsieg geführt, eine gemeinsame Zukunft haben die beiden dennoch nicht. Sparringspartner André Wiesler pustete in der Box kräftig durch, Kerber zeigte beide Fäuste, als beim Matchball eine Rückhand von Osaka im Netz landete.

Den Beginn der Partie hatte Kerber kontrolliert. Die Japanerin Osaka, erst im September mit dem US Open-Titel in die Crème de là Crème im Damen-Tennis aufgestiegen, kam erst von Ende des zweiten Satzes an besser in ihr gewohnt druckvolles Spiel. Kerber dagegen agierte zunächst mutig und deutlich fehlerfreier. Insbesondere mit ihrer Vorhand konnte die Weltranglisten-Zweite punkten.

Die Norddeutsche zog ihr Spiel aber nicht konsequent durch. Im dritten und entscheidenden Durchgang wehrte sich Kerber gegen die lange Zeit entschlossen und stärker wirkende Osaka und hielt den Anschluss. Mit 4:3 ging Kerber erstmals in Führung, die 21-jährige Osaka ermöglichte ihr auch mit ihren unerzwungenen Fehlern den Sieg.  © dpa

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