Deutsche Box-Fans können sich das Boxen ohne Ulli Wegner nicht vorstellen. Der 77-Jährige ist eine Legende am Ring, muss sich als Trainer aber einen neuen Arbeitgeber suchen: Der Sauerland-Stall rationalisiert sein bekanntestes Gesicht weg.

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Kulttrainer Ulli Wegner hat nach 23-jähriger Zugehörigkeit zum Sauerland-Stall die Kündigung vom Box-Unternehmen erhalten. "Zum 31. Dezember ist Schluss, hat man mir mitgeteilt. Wenn man mich nicht mehr will, bitte schön. Es ist so traurig", sagte Wegner der Deutschen Presse-Agentur am Samstag.

Ulli Wegner: "Bin bis zum letzten Tag für meine Jungs da"

"Ich werde mich bis zum letzten Tag um meine Jungs kümmern. Danach müssen wir sehen. Ich habe mehrere tolle Angebote und bleibe dem Boxen auf jeden Fall erhalten", meinte der 77-Jährige und ergänzte: "Finanziell habe ich keine Sorgen. Ich bin sozial abgesichert." Wegner hatte in seiner Ära unter anderen Sven Ottke, Markus Beyer, Arthur Abraham und Marco Huck zu Weltmeistern gemacht.

"Wir können es uns einfach nicht mehr leisten, für so wenige Boxer so viel Geld für den Trainer auszugeben. Wir haben Ulli Wegner angeboten, dass er seine Boxer weiter trainieren kann und wir einen Zuschuss geben", sagte Promoter Wilfried Sauerland der "Bild". Wegner sei die Kündigung am 30. September schriftlich überreicht worden.

Sauerland muss Geld sparen

Die Sauerland Event GmbH hat zum Jahresende auch das Gym am Berliner Olympiastadion gekündigt. Der Boxstall bevorzugt die Variante, nach der die Boxer den Trainer selbst finanzieren.

Im Moment sind Albon Pervizaj, Leon Bunn, Abass Baraou und Jack Pascali noch bei Wegner und dessen Kollegen Georg Bramowski, der noch einen Vertrag besitzt, im Training. "Georg Bramowski wird seine Arbeit auch über das Jahr fortsetzen", sagte Sauerland. (hau/dpa)

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