Transfer-Coup in der ersten italienischen Liga: Der SSV Bozen verpflichtet kurzfristig Henning Fritz, Handball-Weltmeister von 2007. Der ehemalige Weltklasse-Torhüter ist mittlerweile 49 Jahre alt.

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Der SSV Bozen aus der ersten italienischen Liga hat sich selbst ein verspätetes Weihnachtsgeschenk gemacht und einen echten Transfer-Coup gelandet. Wie der Verein am zweiten Weihnachtsfeiertag mitteilte, wechselt Handball-Legende Henning Fritz nach Südtirol.

Fritz: "Sie haben nicht locker gelassen"

"Die erste Anfrage habe ich abgelehnt, denn ich bin doch schon recht lange raus. Aber sie haben nicht locker gelassen", sagte Fritz am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Letztlich habe er seine Zusage gegeben. "Wenn die Not so groß ist und sie so ein Vertrauen in mich haben, konnte ich nicht anders und habe mich überreden lassen."

Die kurzfristige Verpflichtung des mittlerweile 49-Jährigen ist die Folge einer Spielerabstellung. Denn Bozens Torwart, Christophoros Nungovitch, wurde von der Demokratischen Republik Kongo für den Afrikanischen Nationen-Pokal (17. bis 27. Januar) nominiert. Die Ligaspiele am 20. und 27. Januar konnte der SSV noch verschieben, nicht aber die Partie am 13. Januar in Conversano, wo Nungovitch schon nicht mehr dabei sein wird.

Henning Fritz wurde 2007 Handball-Weltmeister

Ersatz musste also her. Ersatz, den der Club in Henning Fritz gefunden hat. "Der Verein hat auf dem Markt interveniert und einen der besten Torhüter in der Geschichte des europäischen und weltweiten Handballs verpflichtet", heißt es dazu in der offiziellen Mitteilung der Bozener.

Henning Fritz, Johannes Bitter und Carsten Lichtlein.
Henning Fritz (r.) feiert den WM-Titel 2007 mit seinen Torwart-Kollegen Johannes Bitter (l.) und Carsten Lichtlein. © imago/Laci Perenyi

Mit Fritz steht in Bozen mächtig Erfahrung und Erfolg zwischen den Pfosten. Der 49-Jährige wurde unter anderem 2007 Weltmeister und 2004 Europameister, zudem gewann er bei den Olympischen Spielen 2004 Silber. Hinzu kommen etliche nationale und internationale Titel auf Vereinsebene - seine wohl erfolgreichste Zeit hatte Fritz beim THW Kiel.

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Fritz feierte schonmal sein Tor-Comeback

Es ist nicht das erste Comeback des ehemaligen Weltklasse-Torhüters: Nachdem er nach der Saison 2011/12 seine Karriere beendet hatte, sprang er im Mai 2021 bei der SG Flensburg-Handewitt für den damals verletzten Benjamin Buric ein. Nun, rund zweieinhalb Jahre später, also die erneute Rückkehr zwischen die Pfosten.

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Fit ist Fritz, schließlich hat er sich in den letzten Jahren weiterhin sportlich betätigt, stand vereinzelt bei Benefizspielen im Tor. "Körperliche Fitness bedeutet aber nicht gleich, dass man Bälle hält", gibt der frühere Weltklasse-Torwart zu bedenken. "Inwieweit die Fitness noch reicht und ich der Mannschaft helfen kann, wird man sehen. Ich gebe auf jeden Fall mein Bestes."

Fritz wird lediglich für das Spiel am 13. Januar im Tor stehen. Die Südtiroler befinden sich mitten im Meisterschaftskampf, stehen derzeit auf dem vierten Tabellenplatz und haben lediglich einen Punkt Rückstand auf die ersten drei Mannschaften Meran, Brixen und Fasano.

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