Der Eklat im Wiener Derby hat für drei Spieler von Rapid Wien ernsthafte Konsequenzen: ÖFB-Trainer Ralf Rangnick verzichtete darauf, das Trio für die kommenden Länderspiele zu nominieren.

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Nach dem Homophobie-Eklat in der österreichischen Liga hat Teamchef Ralf Rangnick den Verzicht auf ein Rapid-Trio um Guido Burgstaller für das Nationalteam mit deutlichen Worten begründet. "Alles, wofür wir mit der Nationalmannschaft stehen, ist diametral am anderen Ende der Werteskala", sagte der 65-Jährige mit Blick auf die Vorfälle im Anschluss an das Stadtderby zwischen Austria Wien und Rapid Wien.

Null Toleranz bei ÖFB-Trainer Rangnick

Die Rapid-Profis Burgstaller, Marco Grüll und Niklas Hedl stehen nicht im Aufgebot für die Länderspiele in der Slowakei (23. März) und gegen die Türkei (26. März). Er erwarte, dass sich die Spieler "ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen und verstehen, was es für Menschen bedeutet, wenn sie auf so eine Art und Weise öffentlich beleidigt und diskriminiert werden", sagte Rangnick: "Das ist etwas, dass ich in meiner Mannschaft nicht tolerieren werde."

Rapid hatte den Stadtrivalen Austria am 25. Februar zum ersten Mal seit 2019 bezwungen (3:0). Anschließend ließ sich das Team vor den heimischen Fans ausgiebig feiern – und leistete sich gleich mehrere Verfehlungen, wie zahlreiche Videoaufnahmen dokumentieren. Die Gäste waren unter anderem über ein Megafon beschimpft worden, die Mannschaft um Burgstaller hatte homophobe Gesänge angestimmt.

Trio darf sich noch EM-Hoffnungen machen

Rangnick betonte, dass der Ausschluss erst einmal für diesen Lehrgang gelte, für die EM im Sommer ist die Tür damit noch nicht geschlossen.

Eine Entschuldigung als "Lippenbekenntnis" sei jedoch "keine Entschuldigung. Alles Weitere hängt davon ab, dass die Jungs zeigen, was sie wirklich denken und wo sie von der Gesinnung her stehen", betonte er: "Sagen kann man viel, entscheidend ist, wie das Verhalten aussieht." (SID/ms)

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