Das männerzentrierte Weltbild, das auch im Fußballsport noch vorherrscht, beschäftigt Almuth Schult. Die Nationaltorhüterin und Zweifach-Mutter vermisst vor allem bei der Familienplanung Rücksicht auf die Belange einer Leistungssportlerin.

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Die schwangere Nationaltorhüterin Almuth Schult beklagt, dass Frauen und Männer nicht gleichberechtigt sind, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht.

Sie wünsche sich, dass Gleichberechtigung normal sei, "dass es einfach diese Gleichberechtigung gibt", sagte Schult, bereits Mutter von Zwillingen, in einem DAZN-Interview. "Männer machen sich auch keinen Kopf darum, wann sie Vater werden. Zumindest nicht aus beruflicher Sicht." Schult, die lange für den VfL Wolfsburg spielte, ist derzeit vertragslos. Ihr drittes Kind erwartet sie im August.

Almuth Schult fordert ein Umdenken

Damit sich die Situation für schwangere Frauen im Profifußball verbessere, müsse "Respekt" und "Enthusiasmus" entwickelt werden, "bei den Verantwortlichen, bei den Funktionären, die Sachen entscheiden", forderte Schult. "Da sind wir noch ganz am Anfang, weil sich in den letzten Jahrzehnten nie auf die Frau im Sport konzentriert wurde, sondern immer nur auf den Mann."

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Die frühere Welttorhüterin kritisierte in diesem Zusammenhang auch die Machtstrukturen im Profifußball. "Leider", so Schult, seien die Entscheidungsträger oftmals Männer, "die noch damit aufgewachsen sind, dass die Frau zu Hause bleibt und die Kinder macht."

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Kinder bremsen die berufliche Karriere von Frauen aus

Bei Männern gehe es nicht um die Frage, "wo stehe ich jetzt in der Karriere, dass ich jetzt Papa werden kann", meinte Schult, es gehe eher um die Frage, "was ist der Beruf der Mutter und wo will die Mutter noch hin." Die Torhüterin bemängelte: "Du wirst mit einem Kind nicht mehr den gleichen Job erreichen wie ein Mann, der gleichzeitig mit dir angefangen hat." (dpa/hau)

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