Kay Bernstein
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Kay Bernstein war der wohl ungewöhnlichste Präsident im deutschen Profifußball. Der gelernte Elektroinstallateur verlor Anfang der 1990er Jahre sein Herz vollumfänglich an die Hertha und widmete ihr fortan einen großen Teil seines Lebens.
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1998 gründete Bernstein die Ultras-Gruppierung Harlekins Berlin mit und fungierte zeitweise auch als Capo im Stadion.
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Drei mal wurde während seiner Ultra-Karriere ein Stadionverbot gegen Bernstein ausgesprochen. Unter anderem hatte er einmal dazu aufgefordert, gesponserte Rasseln in den Innenraum zu werfen. Ein Fahnenschwenker wurde daraufhin verletzt.
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Seit 2010 arbeitete Kay Bernstein erfolgreich als selbstständiger Eventmanager, verfolgte Spiele immer öfter auf der Haupttribüne, anstatt bei den Ultras. Die Liebe zu Hertha BSC blieb jedoch gleich.
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Am 22. Juni 2022 wurde Bernstein zum neuen Präsidenten von Hertha BSC gewählt. Seine Wahl war ein Sieg für die aktive Fanszene und zeigte einen deutlichen Willen zur Neuausrichtung bei den Mitgliedern des Vereins.
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Auch wenn der unmittelbare Erfolg ausblieb und die Hertha im Mai 2023 den Gang in die 2. Liga antreten musste, so hatten die Fans in Kay Bernstein doch einen Präsidenten, der deutlich nahbarer war als seine Vorgänger.
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Einer, der auf der Tribüne auch als Präsident weiterhin so mitlitt, wie er das schon als Fan getan hatte.
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Nach seiner Wahl zum Präsidenten hatte er erklärt, er wolle ein "Präsident aller Herthaner" sein, so viel mehr also als ein Ex-Ultra. Aber einer, der diese Seite des Vereins wohl besser verstanden hat, als jeder andere.
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Bernstein war ursprünglich im Erzgebirge geboren und wuchs ab 1988 in Berlin-Marzahn auf. Neben seiner Liebe zur Hertha zeigte sich bei ihm schon früh sein Organisationstalent und sein Hang zu sozialen Themen. So stampfte er 2004 fast im Alleingang eine Kampagne für den leukämiekranken Hertha-Fan Benjamin Bienert aus dem Boden, da dieser eine Knochenmarkspende benötigte.
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Bernsteins größtes Anliegen als Präsident war, Berlin wieder für die Hertha zu begeistern und das Hirngespinst vom "Big City Club" zu begraben. Auch die Abhängigkeit der Vereine von TV-Geldern war ihm ein Dorn im Auge. Zudem setzte er sich für die Möglichkeit einer Gehaltsobergrenze bei Fußballprofis ein.
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Als die Hertha am 6. Dezember 2023 in das Achtelfinale des DFB-Pokals einzog, jubelte Bernstein noch mit Spielern und Fans.
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Sein Tod kommt als ein Schock für die Hertha und den gesamten deutschen Profifußball, die den 43-Jährigen als herzlichen, nahbaren Menschen in Erinnerung behalten wird.
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Bernstein hinterlässt seine Frau und eine gemeinsame Tochter, sowie laut "Bild" eine Tochter aus einer früheren Beziehung.