Türkei-Urlauber atmen auf: Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für die Türkei diese Woche teilweise aufgehoben. Was das für Touristen bedeutet und was bei Buchungen zu beachten ist.

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Durch die Aufhebung der Reisewarnung für die wichtigsten türkischen Urlaubsregionen ist Pauschalurlaub dort wieder möglich. "Reiseveranstalter werden nun wieder Urlaube in der Türkei anbieten, und es wird auch wieder mehr Flüge geben", erklärt Sabine Blanke vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland in Kehl. Für diese Provinzen hob die Bundesregierung die Warnung am Dienstag auf:

Der Urlaubsort Antalya ist eine der bedeutendsten Tourismushochburgen am Mittelmeer überhaupt. Touristen müssen sich jetzt allerdings in den 48 Stunden vor der Ausreise aus der Türkei auf Corona testen lassen und dafür zwischen 15 und 30 Euro bezahlen. Die von den Reisewarnungen unabhängige Einstufung der Türkei als Corona-Risikogebiet bleibt vorerst.

Reise in die Türkei geplant: Kann ich noch kostenlos stornieren?

Wer eine Buchung für einen Türkei-Urlaub in einer der entsprechenden Regionen hat, die vom Veranstalter noch nicht storniert wurde, kann durch die Aufhebung der Warnung in den allermeisten Fällen nicht mehr ohne Stornogebühren kündigen. "Grundsätzlich können Pauschalurlauber kostenlos von einer Reise zurücktreten, wenn es eine Reisewarnung gibt und der Urlaub kurz bevorsteht", erläutert Blanke.

Das sei bei der Türkei jetzt eher nicht mehr möglich, so die Juristin. "Denn mit der Reisewarnung fällt das größte Indiz weg, dass eine Reise nicht möglich sein wird." Allerdings komme es auf den Einzelfall an: Wenn wesentliche gebuchte Leistungen nicht erbracht werden können, sei dennoch ein Rücktritt vom Vertrag möglich.

Lage kann sich ändern: Besser eine Pauschalreise buchen

Die Expertin rät, sich genau zu überlegen, ob man nun in die Türkei reisen will - und vor allem wie. "Ich würde Urlaubern eher zu einer Pauschalreise raten, weil man damit besser abgesichert ist", sagt Blanke. "Man kann vom Vertrag zurücktreten, falls doch wieder eine Reisewarnung ausgesprochen wird." Und im Krisenfall bringt der Veranstalter seine Gäste auf eigene Rechnung nach Deutschland.

Individualreisende konnten auch vor der Aufhebung der Reisewarnung in die Türkei - die Warnung der Bundesregierung ist kein Reiseverbot.

Urlauber sollten im Hinterkopf haben, dass sich die Lage jederzeit wieder ändern kann. "Man darf jetzt nicht davon ausgehen, dass alles vor Ort wie vorher ist und es keine örtlichen Auflagen gibt", so Blanke. Am besten informieren sich Reisende beim Auswärtigen Amt oder bei der deutschen Botschaft in der Türkei stets über die Lage.

Keine Ausgangssperre für Touristen über 65 in der Türkei

Gut zu wissen für Türkei-Touristen: Sie sind ausgenommen von der Ausgangssperre für Menschen über 65 Jahre, die dort wegen Corona verhängt wurde. Darauf wies ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in der Bundespressekonferenz in Berlin auf Nachfrage hin.

Die Ausgangssperre für die über 65-Jährigen gilt in der Türkei schon seit längerer Zeit vor 10:00 Uhr morgens und nach 20:00 Uhr abends. Die türkische Regierung hatte vergangene Woche aber eine Aufhebung der Ausgangssperre in Aussicht gestellt. (af - mit Material der dpa)

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