Ein zu Unrecht abgeschobener Asylbewerber muss zurück nach Deutschland geholt werden. Der Afghane befindet sich sogar bereits auf dem Weg zurück in die Bundesrepublik. Es soll sich um einen der 69 Menschen handeln, die am 69. Geburtstag von Innenminister Seehofer nach Kabul geflogen worden waren.

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Ein zu Unrecht aus Neubrandenburg abgeschobener afghanischer Asylbewerber ist auf dem Rückweg nach Deutschland.

Der junge Mann flog am Mittwoch von Kabul in die pakistanische Hauptstadt Islamabad und soll am Freitag nach Deutschland kommen, wie der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Kabul bestätigt wurde. Zuerst hatte der NDR über den Rückflug berichtet.

Anwältin: Vorgehen der Behörden "mit vielen Fehlern verbunden"

Der Mann wird am Donnerstag in Deutschland erwartet. Dann soll er in seine Unterkunft nach Neubrandenburg zurückkehren. Zudem wird auch sein Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Greifswald fortgesetzt, schreibt "tagesschau.de".

Nach Recherchen des NDR handelt es sich bei dem Mann um einen jener 69 Menschen, die am 3. Juli nach Kabul geflogen worden waren.

Innenminister Horst Seehofer war an diesem Tag 69 Jahre alt geworden und hatte mit einem Zusammenhang zwischen seinem Alter und der Zahl der Abschiebungen für Aufregung gesorgt.

Afghane klagt gegen negativen Asylbescheid

Der 20 Jahre alte Afghane hatte im Dezember 2015 Asyl beantragt, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) lehnte den Antrag im Februar 2017 dann ab. Dagegen klagt der Afghane, das Verfahren ist bis jetzt noch nicht abgeschlossen.

Die Anwältin des 20-Jährigen, Sonja Steffen, kritisierte gegenüber dem NDR und der "Süddeutschen Zeitung" die unrechtmäßige Abschiebung als ein "Vorgehen der Behörden, das mit vielen Fehlern verbunden gewesen ist".

Das räumt auch ein Sprecher des Verwaltungsgerichts Greifswald ein. "Wegen des laufenden Asylklageverfahrens hätte keine Abschiebung erfolgen dürfen."

In der Woche nach der Abschiebung hätte der Flüchtling vor Gericht angehört werden sollen. (szu)

Verwendetet Quellen:

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