Nach dem angekündigten Rückzug von Nikki Haley, US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, bahnt sich das nächste Beben im Kabinett von Donald Trump an. In einem Interview rückte der US-Präsident Verteidigungsminister James Mattis in die Nähe der Opposition. Bereits in der Vergangenheit trugen die beiden Politiker öffentlich Differenzen aus.

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US-Präsident Donald Trump hat Spekulationen um eine Ablösung von Verteidigungsminister James Mattis angeheizt. Trump rückte Mattis in einem am Sonntag in Auszügen vorab veröffentlichten Interview des Senders CBS in die Nähe der oppositionellen Demokraten.

"Ich denke, dass er eine Art Demokrat ist, wenn Sie die Wahrheit wissen wollen", sagte er. "Aber General Mattis ist ein Guter. Wir kommen sehr gut miteinander aus. Er könnte gehen. Ich meine, irgendwann geht jeder." Trump hat seit seinem Amtsantritt zahlreiche Mitarbeiter entlassen, andere gingen freiwillig.

Uneinigkeit in Korea-Politik

Trump und Mattis hatten sich zuletzt Ende August bei der Frage um die Aussetzung von Militärmanövern mit Südkorea öffentlich widersprochen. In einem im vergangenen Monat veröffentlichten Buch des Star-Reporters Bob Woodward wird Mattis mit den Worten zitiert, Trump habe das Verständnis "eines Fünft- oder Sechstklässlers". Mattis dementierte, sich abwertend über den Präsidenten geäußert zu haben.

Trump verwahrte sich gegen den durch Insiderberichte wie Woodwards Buch verbreiteten Eindruck, im Weißen Haus herrsche Chaos. "Das ist so falsch", sagte Trump. "Das sind Fake News." Erst am vergangenen Montag hatte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, ihren Rückzug zum Jahresende angekündigt.

Ende August hatte Trump verkündet, dass sein Rechtsberater Donald McGahn im Herbst das Weiße Haus verlassen werde. Nach zahlreichen Skandalen hatte im Juli der Chef der Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, seinen Rücktritt erklärt. Zu den prominentesten Abgängen gehörte Außenminister Rex Tillerson, den Trump im März entließ. (mc/dpa)

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