• Auf dem Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk haben Tausende Menschen auf ihre Evakuierung gewartet.
  • Dann schlugen nach Angaben des ukrainischen Eisenbahnchefs Olexander Kamischyn zwei Raketen ein.
  • Augenzeugen berichten von Dutzenden Toten.

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Bei einem Raketenangriff auf den Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk sind nach offiziellen Angaben Dutzende Menschen getötet und verletzt worden. Zuerst war von 30 Toten berichtet worden, mittlerweile ist die Zahl nach offiziellen Angaben auf 50 gestiegen. Darunter seien fünf Kinder, sagte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Freitag dem Portal "strana.news" zufolge. Bei dem Angriff auf den Bahnhof der Stadt seien zudem 98 Menschen verletzt worden, davon 16 Kinder.

Nach Angaben des Kramatorsker Bürgermeisters Olexander Hontscharenko und von Gouverneur Pawlo Kyrylenko warteten Tausende Menschen am Bahnhof auf ihre Evakuierung vor einem befürchteten russischen Großangriff auf die Ostukraine. Ein AFP-Reporter vor Ort bestätigte die Angaben. Er sah nach dem Angriff am Freitag mindestens 20 Leichen in Leichensäcken. Zuvor war der Bahnhof von zwei Raketen getroffen worden.

Vor dem Angriff hatte der AFP-Reporter am Morgen hunderte Menschen gesehen, die am Bahnhof auf einen Zug Richtung Westen warteten. Russland hat angekündigt, sich militärisch künftig auf die "Befreiung" der Donbass-Region im Osten der Ukraine zu konzentrieren. Die Regionalbehörden hatten die Bewohner der Region daher aufgefordert, in Richtung Westen zu fliehen.

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Gezielter Angriff auf Zivilisten?

Kramatorsk liegt in dem Teil des umkämpften ostukrainischen Gebiets Donezk, der von der Ukraine kontrolliert wird. Die Großstadt wird von ukrainischen Truppen kontrolliert, gilt aber als Ziel russischer Angriffe, prorussische Separatisten erheben Anspruch auf das gesamte Verwaltungsgebiet. Die Menschen, die Koffer und Taschen bei sich hatten, wollten aus Angst vor Angriffen die Stadt verlassen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte Russland für die Attacke verantwortlich. Seinen Angaben zufolge handelte es sich bei den Geschossen um Raketen des Typs Totschka-U. Auch die prorussischen Separatisten hatten vom Raketentyp Totschka-U gesprochen, aber zugleich betont, ukrainische Truppen hätten sie abgefeuert. Der Gouverneur des Gebiets Donezk hatte zunächst von einer Rakete des russischen Typs Iskander gesprochen. (dpa/afp/mf)

Hinweis: Die Zahl der Opfer wurde nachträglich aktualisiert.

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