• Laut Medienberichten hat die Polizei eine Razzia bei dem russischen Oligarchen Alischer Usmanow durchgeführt.
  • Usmanow gilt als ein enger Vertrauter Putins und steht im Verdacht, gegen die Sanktionen gegen Russland verstoßen zu haben.
  • Berichten zufolge soll ihm auch Steuerhinterziehung zur Last gelegt werden.

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Mit einer groß angelegten Razzia mit rund 250 Beamten sind das Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft München II am Mittwoch gegen einen russischen Staatsbürger sowie vier weitere Beschuldigte vorgegangen.

Es gehe um den Anfangsverdacht eines Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz, teilten die Münchner Ermittler mit. Insgesamt würden 24 Objekte in Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Hamburg durchsucht.

Enger Putin-Vertrauter soll von Razzia betroffen sein

Angaben zur Identität des beschuldigten Russen wollten die Münchner Ermittler nicht machen. Nach Informationen des Magazins "Spiegel" und des Bayerischen Rundfunks handelt es sich um den russischen Milliardär Alischer Usmanow.

Usmanow gilt als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die EU bezeichnete ihn im Zuge der im Februar verhängten Sanktionen als "kremlfreundlicher Oligarch, der besonders enge Verbindungen zum russischen Präsidenten Vladimir Putin unterhält."

Usmanow werde von der EU als einer der von Putin "besonders favorisierten Oligarchen" eingeschätzt. Berichten zufolge soll er zwischenzeitlich sogar als Putins "Strohmann" fungiert haben und geschäftliche Probleme für ihn gelöst haben.

Beschuldigter soll gegen EU-Sanktionen verstoßen haben

Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der beschuldigte russische Staatsbürger auch nach Aufnahme auf die Sanktionsliste der EU am 28. Februar seine Immobilien in Oberbayern von einer Sicherheitsfirma bewacht haben lassen.

Durch die Bezahlung dieser Bewachungsdienste habe er dem Verfügungsverbot über eingefrorene Gelder zuwidergehandelt. Den vier weiteren Beschuldigten werde vorgeworfen, durch die Erbringung der Bewachungsdienste oder deren Unterstützung und die Entgegennahme der Bezahlung Beihilfe zu dem Verstoß geleistet zu haben.

Weitergehende Auskünfte wollte die Staatsanwaltschaft nicht geben. Dem "Spiegel" zufolge handelt es sich bei den Immobilien auch um Besitz von Usmanow am Tegernsee.

Dem Magazin und dem Bayerischen Rundfunk zufolge wird Usmanow auch Steuerhinterziehung vorgeworfen - dazu machten die Ermittler zunächst aber keine Angaben. (afp/thp)

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