Die Linke hat den Vorstoß der Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) für eine verpflichtende Musterung für alle jungen Menschen scharf kritisiert.

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"Die von der Wehrbeauftragten geforderte verpflichtende Musterung wäre ein Schritt zur Militarisierung der Gesellschaft", sagte der Bundesgeschäftsführer der Partei, Tobias Bank, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. "Es besteht keine reale Gefährdungslage, die derartige Eingriffe in das Selbstbestimmungsrecht junger Menschen rechtfertigt."

Die Bundeswehr bekomme mit einer verpflichtenden Musterung "nicht nur kostenlose Gelegenheit zur Rekrutierung junger Menschen", so Bank. Dies sei auch "effektiv eine vorbereitende Maßnahme zur Wiedereinführung einer Wehrpflicht", kritisierte er. "Statt einer Militarisierung der Gesellschaft brauchen wir eine Entmilitarisierung der Außenpolitik", betonte Bank die Haltung seiner Partei. Es sei "der falsche Weg, die Gesellschaft beispielsweise durch verpflichtende Musterungen oder die Werbung der Bundeswehr an Schulen auf militärische Konflikte auszurichten".

Die Wehrbeauftragte des Bundestags hatte in der Diskussion über die Personalgewinnung der Bundeswehr die Wiedereinführung der Musterung empfohlen. "Man könnte wie in Schweden einen gesamten Jahrgang junger Leute für die Bundeswehr zur Musterung einladen", sagte Högl dem Nachrichtenportal "t-online.de". Sie verband den Vorstoß mit der Idee eines verpflichtenden Dienstjahres für junge Menschen im zivilen oder militärischen Bereich. Eine Rückkehr zur Wehrpflicht schloss Högl aber aus.  © AFP

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