Angesichts der zahlreichen Krisen der heutigen Zeit hat Papst Franziskus zum Beginn des Katholikentages in Erfurt zu gesellschaftlicher Zusammenarbeit und Dialog aufgerufen. "Nicht nur in Europa, sondern auch an anderen Orten der Welt scheinen momentan grundlegende Menschenrechte gefährdet: durch zunehmenden Antisemitismus, durch Rassismus und weitere zu Extremismus und Gewalt tendierende Ideologien", beklagte das katholische Kirchenoberhaupt in seiner Grußbotschaft an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die der Vatikan am Mittwoch veröffentlichte. Die vielen moralischen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Krisen der heutigen Zeit seien alle miteinander verbunden. "Die Probleme betreffen alle und können nur gemeinsam gelöst werden", mahnte er.

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In diesem Zusammenhang komme dem Katholikentag als Ort des ökumenischen Miteinanders und interreligiösen Dialogs eine besondere Bedeutung zu. "Denn es braucht die Zusammenarbeit mit allen Menschen guten Willens, die bereit sind, an einer friedlichen Zukunft zu bauen", schrieb Franziskus. Er rief die Christen auf, die verlassenen, ausgegrenzten und einsamen Menschen einzubinden und sich für bessere Lebensbedingungen gerade derjenigen einzusetzen, die kein Gehör fänden. "Ohne Gerechtigkeit gibt es keinen Frieden", mahnte der Argentinier.

Zum 103. Deutschen Katholikentag mit rund 500 Veranstaltungen werden bis Sonntag 20.000 Besucher in der thüringischen Landeshauptstadt erwartet, deutlich weniger als bei früheren Katholikentagen. Neben innerkirchlichen Themen wie dem Missbrauchsskandal und Reformen geht es um große Zeitfragen wie Krieg und Frieden, Populismus und Demokratie.  © dpa

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